Die 4 Neuafnahmen die wir heute hatten gingen recht schnell - wenn jemand relativ junges "blos" Gallensteine hat und ansonsten völlig gesund ist, dann geht eine Aufnahme relativ schnell. Man hört sich nur routinemäßig an wie sich eine gesunde Lunge & ein gesundes Herz anhören sollten.
Sobald alles auf Station erledigt wurden, konnten wir Studenten wieder einmal etwas Karten bzw. "wer bin ich?" spielen. Eine PJlerin wurde dann schließlich zu einer Whipple-Operation abgerufen, und bei mir klingelte nach dem Essen auch das Telefon, dass ich in den OP-Saal soll.
Auf dem OP Tisch lag die Patientin, von der ich am Freitag berichtet hatte. Die ältere Dame mit den steigenden Entzündungswerten wo man kein Blut mehr abzapfen konnte.
Übers Wochenende hatte sie auch klinisch eine schwere Entzündungssymptomatik; und da die CT Bilder freie Flüssigkeit im Abdomen anzeigten, entschloss man sich dafür den Bauch nochmal aufzumachen.
Und tatsächlich hatte sie eine lebensbedrohliche diffuse Peritonitis - während man durch Darmschlingen rumwühlte, sah man überall eitrig-fibrinöse Ablagerungen. Zudem war ein kleiner Darmabschnitt nekrotisch. Nahe am Übergang von Dünn- zu Dickdarm wurde der defekte Darmabschnitt entfernt.
Aufgrund der schweren Entzündung konnte man die beiden Darmenden erst einmal nicht wieder zusammennähen, so dass ein Ileostoma gelegt werden musste. Der Dünndarm kommt also durch die Haut aus dem Bauch heraus, so dass die verdauten Speisereste in einen Beutel ablaufen können. Bei klinischer Besserung wird man das ggf. wieder rückgängig machen können.
Naja, und so musste ich erstmal eine ganze Weile im OP stehen.
Als ich fertig war hat schon unser Seminar begonnen, und danach war endlich Feierabend.
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