Die Station war heute wie zu meinen Anfangszeiten im August wieder einmal relativ leer, so dass die Visite recht zügig vorbei war - dementsprechend war die Morgenbesprechung auch kurz und die Famulantin und ich konnten auf Station etwas Blut abzapfen.
Dabei habe ich mir den gestrigen Ratschlag der Anästhesistin zu Herzen genommen, bei schwierigen Venenverhältnissen den Arm bzw. die Hand erstmal eine ganze Weile unter Herzniveau baumeln zu lassen. Mein Eindruck war, dass es tatsächlich hilft - zumindest wenn man am Handrücken nach Blut piekst.
Dann wurde ich wieder in den OP gerufen wo ich bei einer laparoskopischen Cholezystektomie (Gallenentfernung) wieder Kameramann sein durfte. Die sonst relativ kurze OP zögerte sich dann doch etwas in die Länge weil die Gallenblase relativ groß und der arterielle Gefäßverlauf etwas unsicher war. Die Arteria Cystica welche bei der Gallenentfernung immer abgeklemmt werden muss hatte einen sehr späten Abgang aus der rechten Leberarterie statt wie sonst immer aus der Arteria hepatica propria. Beim versehentlichen Abklemmen der rechten Leberarterie wäre die halbe Leber ohne Blutversorgung.
Zurück auf Station ließ ich mich dann erstmal selber pieksen - die Betriebsärztin machte ihre Tour durchs Krankenhaus und impfte die Mitarbeiter gegen die saisonelle Grippe.
Anschließend diktierte ich schon mal einen Brief für eine Patientin die zum Wochenende entlassen werden kann.
Erneut wurde ich dann in den OP gerufen, wo chirurgisch eine Magensonde gelegt werden sollte.
Eigentlich machen das die Gastroenterologen endoskopisch, jedoch hat der Patient so ein fortgeschrittenes Pharynx-Karzinom, dass da weder Endoskop noch Nahrung hindurchkamen - und irgendwie kann man ihn ja nicht verhungern lassen.
Wieder auf Station gab es eine kurze vorstationäre Aufnahme - eine unkomplizierte reponible Nabelhernie die morgen operativ saniert werden soll.
Nach unserem Studentenseminar und der Röntgenbesprechung war dann auch wieder Feierabend.
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