Donnerstag, 17. Dezember 2009

Augenheilkunde - 2. Woche - "Retinopathia pigmentosa"

Da es in der Augenheilkunde meistens eine relativ kurze stationäre Verweildauer gibt, wurden schleunigst 5 Patienten nach Hause entlassen damit 5 neue wieder aufgenommen werden konnten.
Doch zunächst musste ich mich um alle kümmern, die gestern operiert wurde - bei deren operierten Auge sollte ich jeweils den Visus s.c. (sine correctione = ohne Korrektur) und c.c. (cum correctione = mit +/- Linsen vor dem Auge) bestimmen. Bei den Neuaufnahmen musste als Ausgangsbefund natürlich auch an beiden Augen die Sehschärfe und bei einigen auch das Gesichtsfeld bestimmt werden.
Mein heute sehenswerter Fall ist ein Patient der eigentlich wegen einer luxierten IOL (die implantierte Kunstlinse hat sich aus ihrer Halterung gelöst, so dass der Patient nicht mehr scharf gucken kann) stationär aufgenommen wurde - nebenbefundlich hat er aber auch eine mittelmäßige Retinopathia pigmentosa: dies ist eine Netzhaut-Degeneration die sich unaufhaltsam von Außen nach Zentral bewegt, so dass das Gesichtsfeld des Betroffenen immer weiter schrumpft, so dass man zum Schluss nur noch wie durch ein enges Rohr gucken kann.
Bislang gibt es keine Therapie.
Bei weiten Pupillen kann man das an der Netzhaut sehr gut erkennen:
Von Peripher nach Zentral bilden sich immer mehr dieser dunklen Pigmente.
Meistens handelt es sich um eine Erbkrankheit, trotzdem treten immer wieder auch Spontanmutationen auf - meistens beginnt die Degeneration im Jugendalter oder frühem Erwachsenenalter.

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