Während ich in der Augenklinik problemlos an jedes Blut kam und bei fast jedem eine Flexüle legen konnte, macht mir diese Aufgabe auf meiner neuen Station gehäuft Probleme. Zusätzlich zu den katastrophalen Gefäßverhältnissen muss man hier noch oft bedenken, dass die Patienten schwer dement sind und garnicht mitmachen können. Die Arme werden nicht ruhig gehalten, und beim Versuch die Nadel in eine Handrückenvene zu schieben zuckte die Patienten ruckartig zurück, so dass alles daneben ging und sie anschließend kräftig blutete. Bei solchen Fällen muss ich mir nun eine Assistenz zur Hilfe rufen, damit solch ein Patient kräftig festgehalten wird.
Die eine komatöse Patientin von der ich bereits berichtet habe ist in der gestrigen Nacht an den Folgen eines Schlaganfalles verstorben - Todesfälle werden auf der Inneren gehäuft vorkommen.
Die Patientin mit dem Verschlussikterus bei Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs), die ich gestern aufgenommen habe, bekam heute ihre ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie) - wie bei einer Magenspiegelung muss die Patientin dabei einen Magenschlauch schlucken, bis das Endoskop im Duodenun (Zwölffingerdarm) die Öffnung zum Pankreas- und Gallengang findet. Dort wurde dann der verschlossene Stent rausgezogen, und ein neuer zum Offenhalten des Ganges reingelegt.
Bei dieser Prozedur konnte ich dabei sein.
Auf Station war dann wieder Visite, und eine stationäre Aufnahme die ich aufnehmen konnte.
Es handelte sich hierbei um eine 92 jährige Patientin mit Dyspnoe (Luftnot) bei einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) aufgrund von Herzklappenfehlern. Begleitend dazu hat sie noch eine Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) und Vorhofflimmern. Da das Herz nicht mehr effektiv Pumpen kann, sammelt sich Flüssigkeit in den Beinen und in der Lunge an - dies führt dann zur Luftnot.
Sie bekommt nun zunächst ein EKG, ein Lungen-Röntgen und ein Routine-Labor zur Diagnostik. Zur Wasserausschwemmung bekommt sie nun zunächst eine "Wassertablette" (Furosemid).
Nach dem Essen (ich bin ja immer noch begeistert, dass man hier regelmäßig zum Essen kommt) folgte die interdisziplinäre Tumorkonferenz, wo Krebspatienten gemeinsam von Chirurgen, Internisten und speziellen Onkologen besprochen wurden.
Pünktlich Feierabend :)
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