Die Hitze dauert an. Bereits um 6 Uhr früh war es draußen so warm, dass es nur im T-Shirt erträglich war. Die Patientenzimmer wurden wieder abgedunkelt damit unsere Kranken nicht noch stärker leiden müssen. Normalerweise gibt es am Freitag keine reguläre Neuaufnahme, aber heute hatte ich eine mitte 70 jährige Patientin mit seit 4 Wochen bestehenden Durchfällen, Bauchschmerzen und Sodbrennen. Zur Ursachenklärung werden wir Stuhlproben auf pathogene Keime (Noroviren, Rotaviren, Shigellen, Salmonellen, Yersinien, enteropathogene E.coli, Campylobacter, Clostridien) testen, den Bauchraum schallen, eine Kolo- und Gastroskopie durchfhren, sowie verschiedene Tests auf Unverträglichkeiten von Lactose und Lactulose. Auf Station habe ich noch einige Flexülen gelegt und dann beim Briefeschreiben und Diktieren ausgeholfen. In der Funktionsabteilung konnte ich heute erstmalig eine Pleurapunktion durchführen. Bei allerlei Erkrankungen sammelt sich Flüssigkeit im Lungenraum an, so dass die Patienten schnell luftnötig werden. Die Patientin mit dem ausgeprägten Pleuraerguss hatte eine schwere Herzinsuffizienz, d.h. Dass das Herz nicht mehr in der Lage war ausreichend Blut zu pumpen. Dadurch staut sich im Körper Flüssigkeit auf, unter anderem kommt es zu einer Lungenstauung. Im Ultraschall kann man das sehr gut nachweisen. An sich ist das sehr ähnlich wie eine Aszitespunktion am Bauch, aber so von hinten in Richtung Lunge zu punktieren ist schon deutlich aufregender. „Keine Angst vor Tiefe“ - so lautet der wichtigste Ratschlag des Oberarztes.
Eine richtig lange Nadel schiebt man um die 7cm tief hinein, eh man dann die gelbliche Flüssigkeit dadurch absaugen kann. Dir mich betreuende Ärztin musste allerdings nochmal punktieren, da bei mir nur 300-400ml heraus kamen und im Ultraschall noch immer viel Erguss zu sehen war.
Jedenfalls bin ich froh, dass ich in meiner vorletzten Woche noch eine Pleurapunktion gemacht habe. Im Anschluss an die Nachmittagsbesprechung ging es ab ins Wochenende.
Die WM 2010 beginnt!
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