Die morgendliche Routine war kurz und recht ereignisslos. Meine Blutabnahmen liefen heute lediglich über ein ZVK, so dass ich niemanden stechen musste.
Zu den 2 regulären Neuaufnahmen (Struma, Galle) bin ich aber garnicht mehr gekommen, weil ich heute in den OP gerufen wurde - zu einer totalen Thyreoidektomie (Schilddrüsenentfernung) bei einer Frau mit einer autoimmun-Thyreoiditis wo sich diverse Knoten entwickelt haben.
Nach meiner sterilen Einkleidung durfte ich wieder am Kopf stehen und mit Klammern die Operationswunde offen halten damit der Chirurg dort sorglos arbeiten konnte. Der Hals wurde quer aufgeschnitten, und die langen Halsmuskeln wurden längst gespalten.
Die Schilddrüse ließ sich sehr schwierig darstellen, da diese autoimmun-Thyreoiditis viele Gewebsumbauten und Verwachsungen verursacht hatte - von daher dauerte diese Operation länger als geplant.
Aber zur Entspannung lief ja schöne Musik von der CD.
Keep bleeding, keep keep bleeding - Leona Lewis.
Jedenfalls mussten allerlei Gefäße abgebunden werden um die beiden Schilddrüsenlapen aus dem Hals rauszubekommen; dabei riss auch eine kleine Arteriole, so dass par Spritzer Blut fast einen halben Meter in die Höhe schossen. Ich wurde zwar nicht getroffen, aber trotzdem fühle ich mich darin bestätigt, dass ich während einer OP immer eine Brille tragen. Habe keine Lust arterielle Blutspritzer in die Augen zu bekommen.
Es blutete dort ein ganzes weilchen nach - keep bleeding, keep keep bleeding....
Nach 2,5 Stunden konnte ich dann endlich den OP-Bereich verlassen; bin noch ein bisschen länger mit beim Anästhesisten geblieben weil die Patientin nach der Operation nicht sofort spontan atmen wollte - aber später war alles wieder in Ordnung.
Auf Station war dann auch nichts mehr aufregendes zu tun, so dass man noch in Ruhe einige Laborbefunde durchklicken konnte, und dann zu unserem wöchentlichen Seminar gehen konnte.
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