Unsere dritte Oberärztin ist heute aus dem Urlaub zurück, so dass wir nun 3 Oberärzte, keinen Chefarzt und keine Assistenzärzte haben. In einer Woche bin ich dann der einzige Student, also bin ich ziemlich skeptisch wie das dann laufen soll wenn ich für alle Aufnahmen und Entlassungsbriefe zuständig sein soll, während ich immer wieder als Hakenhalter in den OP gerufen werde. Mitten im Aufnahmegespräch wurde ich zum OP gerufen, blos um nach der ganzen Umkleideprozedur zu erfahren dass ich erst später gebruacht werde.
Die spätere Sache war dann eine laparoskopische Cholezystektomie (Gallenblase raus). Da es ein minimalinvasiver Eingriff war, und der ganze Eingriff über Werkzeugstäbe in der Bauchhöhle erfolgt, ist auch eine Kamera erforderlich. Somit war ich neben dem Hakenhalten auch wieder einmal der Kameramann der das ganze Operationsgebiet für den Chirurgen auf den Monitor gebracht hat. Für diese Aufgabe war ich aber sowas von verrenkt - mit der linken Hand sollte ich Druck auf eine Zange ausüben, mit dem rechten Arm musste ich im äußerst anstrengenden scharfen Winkel und gehobener Schulter die Kamera bedienen, und außerdem musste ich meinen Kopf dabei ganz weit drehen weil der Monitor hinter mir stand... und sowas dann 2 Stunden lang.
An sich war die Operation relativ unproblematisch; durch die chronische Entzündung der Gallenblase war jedoch blos der Magen mit der Gallenblase verwachsen - ließ sich aber relativ gut davon ablösen.
Auf Station wartete dann ein ganzer Haufen an ungeschriebenen Arztbriefen die wir dann noch erledigen mussten. Dafür habe ich jetzt endlich meinen eigenen Account mit Passwort in deren Krankenhaus-System, so dass ich alle Befunde aufrufen und Anforderungen in Auftrag geben kann.
Dann hatten wir Studenten noch unser Seminar, wo die Konzentration aus lauter Müdigkeit stark nachgelassen hat.
Nun sitze ich auf Abruf weil ich bis morgen früh meine OP-Rufbereitschaft habe. Wäre sehr froh, wenn mich heute mal keiner anruft.
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