Kaum zu glauben, aber nach langer Zeit musste ich heute kein einziges Mal in den OP. Mir war das recht, weil ich dann endlich wieder etwas mehr Zeit für alles hatte und keine Hektik mehr aufkam.
So konnte ich locker 2 Aufnahmen machen, viel Blut abzapfen, 2 Briefe diktieren und 2 Flexülen legen - wobei meine Trefferquote weiterhin bei 50% liegt: bei der einen Patientin habe ich es gleich auf Anhieb geschafft, während ich es bei einem anderen Patienten nach mehreren Fehlversuchen aufgeben musste. Der Oberarzt hat es aber auch nicht beim ersten Versuch geschafft ;)
Einen kleinen Schreckmoment gab es, als ein Patient wie aus dem Nichts plötzlich hohes Fieber und Schüttelfrost bekam - er hat gezittert wie unter Strom; zudem hatte er eine richtig beschleunigte Atmung so dass ich gleich mal die Oberärzte alarmierte. So wie es plötzlich begonnen hatte, so hörte es genauso plötzlich wieder auf - auch das CT und die Sono waren ohne Auffälligkeiten, so dass das ganze für uns ein Rätsel blieb.
Nachmittags gab es dann wieder unser Studenten-Seminar und zum Feierabend die wöchentliche Tumorkonferenz wo Krebspatienten aus den verschiedensten Abteilungen vorgestellt wurden.
Besonders dramatisch fand ich den Fall einer 42 jährigen Frau die in so jungen Jahren einen Darmkrebs hatte, und nach der Hemicolektomie im Laufe eines Jahres eine massive Metastasierung im Peritoneum, Leber und Lunge entwickelt hatte. Da kann man nichts mehr machen.
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