Kaum war ich für eine halbe Stunde zu Hause, da klingelte schon das Telefon, dass ich in den OP soll. Zunächst sollte ich blos beim Halten einer extrem adipösen 17jährigen helfen, weil sie einfach zu voluminös für den OP Tisch war. Zudem musste sie zur Seite gedreht werden, weil sie an der Rima ani einen Pilonidalabszess hatte - siehe Google Bildersuche...
Danach folgte noch eine Patientin mit einer akuten Appendizitis (Blinddarmentzündung) die operiert werden musste. Es handelte sich hier um eine laparoskopische Appendektomie, also ein Minimalinvasiver Eingriff. Zunächst wurde ordentlich viel Gas in die Bauchhöhle gepumpt (um drinnen viel Platz zu schaffen), und dann wurden über 2 Schnittkanäle die Arbeitszangen eingeführt, und über einen Schnittkanal eine starre endoskopische Kamera die ich bedienen sollte.
Meine Aufgabe war es dann die Appendix immer im Blickfeld zu halten damit der Operateur da mit seinen Zangen spielen konnte. Außerdem durfte ich mit der Kamera eine kleine Rundreise durch den Unterbauch machen, so dass ich noch die Peristaltik der Harnleiter, den Uterus mit den Ovarien, sowie den Douglas'schen Raum hinter dem Uterus wo sich entzündungsbedingt Flüssigkeit angesammelt hatte.
Nach knapp 2 Stunden konnte ich dann wieder nach Hause, und hoffe dass ich nicht mehr angerufen werden - aber die Nacht ist ja noch lang.
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