Nachtrag zu gestern.
Unglaublich aber wahr, auf meiner gleichen Strecke und zur gleichen Uhrzeit wie am Vortag hat sich wieder ein Verkehrsunfall ereignet, so dass die Straße gesperrt war. Das hat mich schon ordentlich aufgeregt, schließlich bin ich bereits am Donnerstag zu spät gekommen, und keiner würde mir ein zweites Mal glauben dass schon wieder die öffentlichen Verkehrsmittel nicht fahren. Genervt nahm ich ein Taxi - 10€ kostete mich das pünktliche Erscheinen am Arbeitsplatz.
Ansonsten war der Freitag relativ entspannend. Auf Station quälte ich mich zunächst mit einer Flexüle ab; doch selbst die Stationsärztin konnte keine passende Vene finden - das hat mich wieder etwas beruhigt. Bei einer anderen Patientin klappte der venöse Zugang problemlos. Diese Patientin hatte eine Venenthrombose in der Netzhaut, und musste als Dauerinfusion eine Hämodilutation bekommen - das ist eine Blutverdünnung, ohne das was an der Blutgerinnung verändert wird.
Ansonsten war heute Vormittag Oberarztvisite - dieser hat mir auch immer viel zu den sichtbaren Befunden am Auge erzählt. Ein Patient lehnte die weitere Behandlung ab, und unterschrieb dass er"gegen ärztlichen Rat" gehen will, und dass er bei seinem schlechten Sehvermögen darauf hingewiesen wurde dass er nicht mehr Auto fahren darf - der Patient unterschrieb zwar alles, gab aber einen Spruch ab, dass er trotzdem "mit 180 über die Autobahn" rasen würde. Als der Patient weg war, besprachen sich die Ärzte ob sie ggf. eine anonyme Meldung an die Polizei abgeben - zwar ist die Schweigepflicht ein hohes Gut, aber ein fast blinder Mann der über die Autobahn rast ist eine erhebliche Fremdgefährdung.
Das Ergebnis dieser Unterredung ist mir leider nicht bekannt.
Anschließend durfte ich noch einige Entlassungsbriefe für das Wochenende roh vorbereiten, und konnte dann gut eine Stunde früher ins Wochenende starten.
:-)
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