Donnerstag, 10. Dezember 2009

Augenheilkunde - 1. Woche - "Amniontransplantation"

Knapp eine halbe Stunde dauert meine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu meiner Uniklinik - täglich fahre ich mit reichlich Zeitreserve los, doch heute kam ich trotzdem ordentlich zu spät an. Auf meiner Strecke gibt es eine Baustelle und dort ereignete sich ein Verkehrsunfall, so dass der Verkehr komplett umgeleitet wurde - leider fuhr dann garnichts mehr in Richtung Uniklinik. So blieb mir nichts anderes übrig als so lange zu warten bis der Verkehr wieder normal lief.
Die einzige Flexüle die zu legen war machte mir heute keinerlei Probleme, ansonsten musste ich noch mehreren Patienten Prednisolon intravenös Spritzen (dieses Cortison setzt man ein um Entzündungsreaktionen zu bremsen). Bei den am Vortag operierten Patienten machte ich anschließend Sehtests am operierten Auge - bei den Katarakt Patienten (Linsentrübung = Grauer Star) die jetzt eine IOL (intraokulare Linse = Kunstlinse im Auge) hatten, konnte man eine deitliche Besserung der Sehfähigkeit feststellen.
Danach folgte die Visite, in der jeder Patient nach und nach ins Untersuchungszimmer musste - die Visite zog sich dann bis in den frühen Nachmittag hin. Das Hornhautgeschwür bei einem Patienten heilt nicht so richtig, so dass man sich heute dafür entscheiden hat, dass er eine Amniontransplantation bekommt. Amnion ist ein dünnes Häutchen aus der Fruchtblase während der Schwangerschaft - dieses Häutchen kann man auf einen Hornhautdefekt nähen, so dass es zu einer verbesserten Defektheilung kommt.
Nach der Visite konnte ich mich um die Neuaufnahmen kümmern, bei denen ich als Vorbereitung die Sehschärfenbestimmung und die Gesichtsfelduntersuchung machte.
Nachmittags gab es dann etwas Zeit, so dass ich mit der anderen Studentin etwas üben konnte - so haben wir uns mit der Spaltlampe gegenseitig in die Augen geguckt. Ich fands sehr interessant wie man bei ihr die Kontaktlinsen so gut sehen konnte. An mir hat sie dann noch die Druckmessung geübt - dafür bekam ich Augentropfen zur Betäubung der Augenoberfläche, damit sie einen kleinen Kunststoffzylinder auf mein Augen drücken konnte. Beidseitig hatte ich einen Augeninnendruck von 16 mmHg, was mich sehr zufrieden stellte, da ich bei 2 früheren Messungen immer einen grenzwertigen Wert von 19-20 mmHg hatte.
Ein erhöhter Augeninnendruck ist schließlich ein Risikofaktor für die Ausbildung eines Glaukoms (Grüner Star).
Pünktlich um 16:30 konnte ich dann Feierabend machen.

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