Nachtrag zum Mittwoch.
Am Tag vor Himmelfahrt gab es keine elektiven (planbare) stationären Aufnahmen; dafür jede menge Entlassungen, so dass die Station im Laufe des Tages relativ leer wurde.
So konnte man sich bei der Frühbesprechung auch reichlich Zeit zum Kaffee trinken lassen.
Auf Station hatte ich danach nur 2 Flexülen zu legen. Eine Patientin sollte eine intravenöse Antibiose bekommen, und eine andere ein Zytostatikum als Kurzinfusion. Besondere Vorsicht musste man bei dieser zweiten Patientin haben, da sie als Nebendiagnose eine chronische Virushepatitis C hatte – der Venenstatus war aber katastrophal. Ganze 3 Versuche brauchte ich um einen venösen Zugang zu legen.
Danach gab es reichlich Zeit für die Stationsvisite, bei der nichts außergewöhnliches vorgefallen ist.
Interessant ist nur, dass wir einen Patienten aus dem Gefängnis haben. Mit Handschellen ist er an sein Bett gefesselt, und 2 Justizbeamte „wohnen“ Tag und Nacht mit in seinem Zimmer. Sowas erlebt man auch nicht alle Tagge.
Der Oberarzt rief mich anschließend an, dass ich zu einer ERCP kommen sollte. Über einen Magenschlauch gelangt man bis zum Duodenum (Zwölffingerdarm), wo der Gallengang mündet. Durch diese enge Mündung spritzt man dann unter Röntgensicht Kontrastmittel ein um die Gallenwege auf Veränderungen hin zu untersuchen (Steine, Tumore).
In der Funktionsabteilung habe ich mir dann anschließend eine Koloskopie mit 5 Polypenabtragungen angesehen. Darmpolypen sollten Abgetragen werden, da sich dahinter gelegentlich ein bösartiger Tumor im Frühstadium befinden kann – zu diesem Zeitpunkt ist die Therapieprognose sehr günstig.
Auf Station durfte ich bei einem Patienten noch einen neuen Blasenkatheter legen; es ist gut dass ich diese Technik erlerne und wiederholt übe, da dies später im weiteren Berufsleben auf jeder Station nützlich sein kann.
Nach der wöchentlichen Tumorkonferenz konnte ich dann in mein langes Himmelfahrts-Wochenende starten. :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen