Nachtrag zum Freitag.
Nach vielen Tagen kam heute endlich wieder die Sonne raus - es war sogar so angenehm warm, dass man die Mittagspause draußen verbringen konnte. :)
Neuaufnahmen gab es am Freitag auch keine, so dass ich morgens nur einige Flexülen und Blutentnahmen zu erledigen hatte, und anschließend bei der Visite mitlaufen konnte.
Ein Patient hat nach einem Zeckenbiss am Oberschenkel eine Rötung entwickelt - hier denkt man dann oft an dass sogenannte erythema migrans, die "Wanderröte", welche ein Hinweis auf eine von Zecken übertragene Borreliose Infektion sein kann.
So wie dieses Beispiel hier sah das allerdings nicht aus:
Außerdem entsteht sowas in der Regel erst einige Wochen nach dem Zeckenbiss. Der Test auf Borreliose-Antikörper war ebenfalls negativ, so dass wir nun davon ausgehen, dass der Zeckenbiss "blos" die Eintrittspforte für eine Infektion mit "gewöhnlichen" Streptokokken war, die überall auf der Haut angesiedelt sind. Diese Infektion nennt man dann ein "Erysipel" - die Hautregion ist dann sehr schmerzhaft, gerötet, überwärmt und man kann hohes Fieber entwickeln und fühlt sich richtig krank. Eine antibiotische Behandlung wurde eingeleitet.
Heute verbrachte ich auch einige Stunden bei mehreren Darmspiegelungen. Darunter war auch ein Patient mit chronischem Husten und unklarem Gewichtsverlust den ich vor wenigen Tagen aufgenommen habe. Obwohl der Patient bereits eine Bypass-Operation am Herzen hatte, war er sowohl körperlich als auch geistig sehr fit. Umso tragischer ist es dann, dass im CT viele Metastasen in Leber, Lunge und Wirbelsäule entdeckt wurden. Die Gastro- (Magen), Colo- (Darm), und Bronchoskopie (Lunge) soll nun der Ursprungskrebs gefunden werden.
Die Gastro- und Coloskopie war völlig unauffällig, und im CT stellt sich am ehesten der Verdacht auf ein Bronchialkarzinom (Lungenkrebs). Nächste Woche wird die Bronchoskopie wahrscheinlich Sicherheit bringen.
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