Heute früh konnte bereits einige Blutentnahmen machen, und nach der Röntgen- und Frühbesprechung war noch Zeit für 2 Flexülen. Zwischenzeitlich ist dann eine alte verwirrte Patientin nackt durch den Flur gelaufen - zuvor hat sie sich im Zimmer ihren Blasenkatheter und die Flexüle gezogen. Sie wurde dann anschließend in ihrem Bett fixiert - bis zu 24 Stunden geht dies ohne richterliche Genehmigung wenn es dringend ist und offensichtlich, dass die Patientin in einer schlechten geistigen Verfassung ist.
Bei der Visite gab es nichts außergewöhnliches, - einige Patienten sind jedoch so dement und nicht mehr kommunikationsfähig, dass mehr über die Patienten als mit ihnen gesprochen wurde. Letztendlich weiß man aber nie so genau wieviel sie noch eigentlich mitbekommen.
Ich konnte nicht bei der ganzen Visite mitmachen weil ich heute auch noch einen Termin bei der Betriebsärztin hatte - wie schon öfter bei Arztbesuchen, hatte ich auch hier einen erhöhten Blutdruck RR: 140/100 mmHg - "Weißkitteleffekt". Obwohl ich nun selbst in diesem Bereich arbeite, führen unbewusste Prozesse trotzdem zu einem gesteigerten Druck und Puls bei mir.
Diesen Weißkitteleffekt sieht man sehr häufig bei Patienten - einige haben beim Arzt sehr hohe Blutdruckwerte, während sie im Alltag normale Werte haben können. In solchen Fällen kann eine 24Stunden Messung mehr Auskunft geben.
Bei der einzigen stationären Aufnahme heute habe ich es leider mit dem venösen Zugang nicht hinbekommen. Erneut hatte ich auch den Eindruck, dass ich mich viel zu lange vom Patienten aufhalten lasse. Aber er hatte auch eine ganze Reihe an relevanten Nebendiagnosen (Z.n. Herzinfarkt, Schrittmacher, Diabetes, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, usw.) - gekommen ist der Patient aber zur Koloskopie (Darmspiegelung) aufgrund einer seit 3-4 Wochen anhaltenden Durchfallsymptomatik. Stuhlproben (möglicher Infekt?) wurden auch abgenommen.
Vor dem Essen ging ich noch kurz in die Funktionsabteilung, wo ein suprapubischer Katheter gewechselt werden musste - dies ist kein gewöhnlicher Blasenkatheter, sondern einer, der durch die Bauchdecke in die Blase gestochen und gelegt wird.
Nach dem Essen folgte dann die Tumorkonferenz und die Nachmittagsbesprechung.
Nachmittags habe ich dann noch meine Uni-Augenklinik vom vorherigen Tertial besucht - dort habe ich dann die jungen Stationsärzte geärgert indem ich sie mit meinen geregelten Arbeitszeiten mit ordentlichen Pausen & Essen neidisch gemacht habe.
Mittwoch, 14. April 2010
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