Freitag, 12. März 2010

Augenheilkunde - 14. Woche - "Elektrophysiologie"

Nach der Frühbesprechung habe ich mir heute vorgenommen einige Stunden bei der Elektrophysiologie zu verbringen. Diese Funktionsabteilung hat ganz viel mit Physik, Storm, visuellen Reizen und Ableitungen zu tun.
Alles was wir sehen, wird über bioelektrische Prozesse an den Sehnervenzellen, dem Sehnerven und der Sehrinde im Hirn verarbeitet - diese lassen sich messen und sind bei einigen Krankheitsbildern relevant.
3 verschiedene Untersuchungen konnte ich heute sehen.
Zum einen ein ERG (Elektroretinogramm), bei dem dünnste Metallfädchen zur Ableitung direkt an die Augenoberfläche geklebt werden, und der Patient sowohl in Dunkel- als auch in Helladaptation mit Blitzreizen provoziert wird. Hierbei lassen sich die direkten Antworten der Netzhaut (Zapfen, Stäbchen und Bipolarzellen) erfassen.
Dann wurde ein mfERG (multifokal Elektroretinogramm) durchgeführt, bei dem ein ganzer Bildschirm voller weißer und schwarzer Punkte flimmert (wobei die Punkte zufällig von Schwarz auf Weiß und umgekehrt umschalten) - der Patient schaut dabei auf den Bildschirm, und die Netzhautsignale werden abgeleitet, so dass durch die unterschiedliche Lokalisation der schnell blitzenden Punkte eine Funktionskartierung der zentralen Netzhaut erstellen lässt. Beim gesunden sieht das in etwa so aus:

Daraus lässt sich auch eine 3D Grafik abbilden:

Im Zentrum, am Ort des schärfsten Sehens ist die Amplitude am höchsten. Bei Netzhautschäden in diesem Bereich gibt es zentral keine Amplitude, und somit auch keinen Gipfel in der 3D Abbildung:



Als dritte Untersuchug sah ich dann die VEP (visuell evozierte Potentiale) bei der die Ableitungselektrode an dem Hinterkopf befestigt wird (wo sich auch der Sehbereich im Gehirn befindet). Der Patient schaut dabei die ganze Zeit lang auf einen Bildschirm wo sich ein Schachbrettmuster in hoher Geschwindigkeit mit den Farben Schwarz/Weiß abwechselt.
Dadurch lassen sich bestimte Spannungsströme messen, die auf Schäden im Beriech des Sehnervens oder der Sehrinde hinweisen können.
So kann man sich das in etwa vorstellen:

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