Donnerstag, 3. September 2009

Chirurgie - 3. Woche - "Stress. Frust."

Heute war irgendwie der Wurm drin.
Bin bereits beim Aufstehen müde gewesen - und den anderen ging es ähnlich. Draußen war es grau, und man freute sich nur über die bessere Luft die nach dem Regen kam.
Bei der Frühbesprechung wurde uns neben den obligatorischen Blutabnahmen und Patientenaufnahmen auch noch eine Reihe von organisatorischen Aufgaben gegeben. Alle möglichen Leute sollten zu CTs, Sonos, 24h Blutdruck und sonstigem Kram angemeldet werden. Zudem fehlte noch der HNO-Befund von einer Patientin die morgen an der Schilddrüse operiert werden soll, und ohne das OK vom HNO-Arzt der den Nervus recurrens Status dokumentiert, wird kein Chirurg den Schnitt wagen - denn sollte nach der OP irgendetwas mit der Stimme nicht in Ordnung sein, ohne dass zuvor ein HNO-Arzt in die Kehle geguckt hat, dann haben die Chirurgen meistens die Arschkarte wenn dann die Juristen antanzen. Naja, und so wie nicht anders zu erwarten, konnte der HNO-Arzt bis zum Dienstende nicht mehr erreicht wird. Wie es jetzt weiter geht, weiß ich nicht mehr. Stress. Frust.
Die heutigen Neuaufnahmen waren nicht sehr spektakulär, eine Schilddrüse sowie eine Frau mit stenosierenden Analpolypen.
Viel nerviger war die Dokumentation einer bereits seit über 2 Wochen liegenden Patientin, die jetzt ihre formale "Aufnahme" bekommen sollte - schon dusselig, dass sich in der ganzen Zeit niemand darum gekümmert; erst als sie zu uns kam und man zufälligerweise Studenten hatte, konnte man sowas machen. Die Frau ist aber so bettlägrig, dass ich außer dem Herzstatus nichts weiter untersuchen konnte. Den Bauch konnte ich auch nicht abtasten, da sie einen großflächigen Vakuumverband hatte. Der Informationsgehalt aus dem Anamnesegespräch war ebenfalls sehr dürftig. Stress. Frust.
Bei einer weiteren Patientin gab es auch Probleme - sie sollte einen venösen Zugang bekommen, doch es klappte einfach nicht. Wir waren 4 Studenten auf der Station, und jeder versuchte einmal ein gutes Gefäß zu erwischen, aber es ging einfach nicht. Unser Stationsarzt versuchte dann auch vergeblich die Flexüle zu legen, und selbst der Oberarzt piekste vergeblich.
6 Personen, 6 Piekser, von Student bis Oberarzt, und keiner hatte Erfolg. Stress. Frust.
Letztendlich legte der Oberarzt den Zugang am Fuß; eine sehr ungewöhnliche Lage für eine Flexüle, aber hauptsache es hat geklappt.
Nach diesem frustrierenden Tag freue ich mich, dass morgen wieder der letzte Wochentag ist.

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