Also die Arbeitszeiten sind schon ätzend - heute kam ich erst gegen 17:15 aus der Klinik, und bei zusätzlichen 30 Minuten Fahrzeit bin ich erst jetzt kurz vor 18 Uhr wieder zu Hause. In gut 4 Stunden muss ich dann schon wieder schlafen gehen, so dass mir jetzt nur 4 Stunden fürs schnelle Essenmachen + essen, bloggen, etwas TV gucken oder lesen und entspannen übrig bleiben.
Heute früh gab es zumindest keine Probleme beim Legen von venösen Zugängen. Während sich die Stationsärztin um Papierkram gekümmert hat, habe ich noch etwas Prednisolon i.v. gespritzt, sowie bei allen allen Patienten die gestern operiert wurden, einen objektiven & subjektiven Sehtest am betroffenen Auge gemacht. Um weiter Erfahrung mit der Spaltlampe zu sammeln, habe ich mir an diesem Gerät noch jeden dieser Patienten selbst ein wenig angeguckt. Nach meiner Vorbereitung hat sich die Stationsärztin die betroffenen Patienten nochmal genauer angesehen. Bei weitgetropften Pupillen konnte ich mir auch wieder die Netzhäute angucken.
Danach folgte die richtige Visite für die übrigen Stationspatienten; auch hier konnte ich bei jedem durch die Spaltlampe, und bei einigen auch (bei weiten Pupillen) auf die Netzhaut gucken. In einigen Fällen war die Netzhaut mit der Papille und den Gefäßen wunderbar zu sehen - und auch einen Venenastgefäßverschluss konnte ich deutlich sehen und richtig erkennen. Dies erklärte auch die deutliche Sehverschlechterung bei der Patientin. Wie bei Beinen, kann es natürlich auch bei Venen im Auge zu Thrombosen kommen.
Mittwochs gibt es dann die Besonderheit, dass der Prof für jüngere Studenten die Augenvorlesung hält - wir PJ Studenten sind dann meistens dabei, und bringen noch eine Patientin zur Fallpräsentation mit. Außerdem bereiten wir den Laptop und den Projektor vor, so dass der Prof bei Ankunft gleich mit seiner Vorlesung beginnen kann. Ist schon irgendwie lustig nach all den Studienjahren jetzt so ein wenig selbst auf der anderen Seite als Assistenz im weißen Kittel zu stehen. Die Vorlesungen sind jedenfalls immer klasse, und für uns hat das dann auch einen enormen Lerneffekt weil wir unser Wissen wieder auffrischen können.
Auf Station hatte ich dann noch eine Neuaufnahme die morgen zur Katarakt-OP dran ist. Als Vorbereitung für die Stationsärztin habe ich auch bei ihr schon mal den objektiven/subjektiven Visus bestimmt, sowie an beiden Augen getrennt eine dynamische Gesichtsfelduntersuchung gemacht. Da dies viel Zeit in Anspruch nimmt, war ich lange mit der Patientin beschäftigt, bis dann die Stationsärztin selbst die Patientin untersuchen konnte. Später folgte dann noch die Oberarztvisite in der noch einige knifflige Fälle angeguckt wurden. Danach hatte ich etwas Ruhe und konnte etwas in meinem Augenbuch rumlesen.
Zum Schluss gab es noch eine ausführliche 1stündige Fortbildung zum Thema Mukopolysaccharidosen - einer Gruppe von seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen die bereits bei Kindern symptomatisch werden, und häufig erst durch eine Hornhauttrübung erkannt werden.
So, mein Essen ist fertig.
Mittwoch, 9. Dezember 2009
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