Früh morgens ist es jetzt wirklich eisig kalt - ohne Schal, Mütze und Handschuhe gehe ich garnicht mehr raus.
Heute klappte mal alles pünktlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch die Flexülen (vor jeder OP sollen die betroffenen Patienten einen venösen Zugang bekommen) klappten problemlos.
Die Visite war dann relativ kurz, weil übers Wochenende viele Patienten nach Hause entlassen wurden. Da wir dann viele freie Betten hatten, konnten wir dementsprechend auch neue Patienten aufnehmen.
Für mich am interessantesten war eine Patientin mit einem Pterygium (auch als "Flügelfell" bekannt), welches ich bislang nur aus der Vorlesung kannte. Jetzt konnte ich es dann richtig klassisch selbst sehen. Ein Pterygium ist ein gutartiges 3eckiges Bindehauthäutchen, welches mit der Spitze von Außen immer weiter in Richtung Hornhautzentrum wächst. Solange es nicht auf die Hornhaut wächst, belässt man es - wenn es aber auf die Hornhaut wächst, dann ist eine operative Entfernung notwendig, da dieses Pterygium sonst über die ganze Hornhaut wachsen kann so dass man nicht mehr durchgucken kann und damit quasi blind ist.
Hier einmal eine Abbildung von einem Pterygium:
Sonst ist noch eine Patientin mit einer beidseitigen Ptosis (herabhängende Oberlider) gekommen, bei der operativ die Lider gekürzt werden sollten - jedoch wurde sie wieder nach Hause geschickt, weil man vergessen hat ein neurologisches Konsil durchzuführen. Vor so einer elektiven OP sollte ein Neurologe feststellen, ob es sich bei dieser Ptosis nicht um eine neuromuskuläre Erkrankung handelt, weil dann ganz anders vorgegangen werden muss.
Ein weiterer Patient kam mit einem Basaliom am Unterlid. Ein Basaliom ist eine ganz besondere Art eines Tumors - dieser ist zwar bösartig weil er invasiv und zerstörerisch wächst, jedoch setzt er keine Metastasen ab, so dass bei einer ausreichenden chirurgischen Behandlung quasi immer mit einer Heilung zu rechnen ist. Wenn man es aber nicht rausschneidet, wird es einfach immer größer, zerstört das Auge, Verstümmelt das Gesischt, wächst immer weiter (auch in den Schädel) bis man es garnicht mehr entfernen kann - so kann man letztendlich auch daran sterben.
So kann ein Basaliom aussehen:
Ansonsten kam noch ein älterer Patient zu einer geplanten Katarakt Operation.
Pünktlich um 16:30 konnte ich heute Feierabend machen.
Montag, 14. Dezember 2009
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