Mein letzter Tag in der Chirurgie - und natürlich wurde ich noch einmal voll ausgelastet.
Zunächst stand ich wieder im OP Plan für eine Schilddrüsenentfernung bei einer Patientin mit Morbus Basedow - und sie hatte eine richtig ausgeprägte endokrine Orbitopathie ("Glubschaugen") - wie im Lehrbuch. Der Eingriff war zwar etwas blutig, aber ansonsten komplikationslos. Um 10 Uhr kam ich dann wieder aus dem OP, und hatte jetzt ganze 2 Stunden meinen Laufzettel abzuarbeiten, da die Personalabteilung nur bis 12 Uhr auf hatte. Unterschrift vom Chefarzt, von der Wäscherei, für die Schlüsselabgabe, für die Telefonabgabe... und damit musste ich dann zur Personalabteilung hin (welche sich ein ganzes Stück außerhalb des Klinikgeländes befindet. Als nächstes folgte dann die Wohnungsübergabe - und weil ich danach logischerweise keine Unterkunft hatte, musste ich mit all meinen Sachen (voller Rucksack, Laptop, eine Reisetasche und 2 volle Tüten) zum Krankenhaus laufen. Weil ich keine Schlüssel mehr hatte, musste ich dann immer irgendwem von meiner Station hinterherlaufen damit mir die Türen aufgemacht werden konnten - schließlich musste ich ja irgendwo meine ganzen Sachen abladen. Obwohl ich eigentlich für die Abreise fertig war, musste ich trotzdem noch arbeiten: Entlassungsbrief diktieren, eine Übernahme von einer anderen Station dokumentieren, etwas Blutdruck messen. Somit musste ich bis zum Schluss bleiben eh ich dann meine PJ-Bescheinigung erhalten habe.
Chirurgie erledigt.
Und was habe ich gelernt?
Eher nichts chirurgisches - kann eigentlich weder nähen noch sonst was in der Richtung.
Dafür konnte ich aufgrund des extremen Personalmangels Erfahrungen in der Stationsroutine sammeln: Entlassungsbriefe diktieren, viele Patienten aufnehmen, Gefäße punktieren.
Außerdem gab es einen regelmäßigen Ultraschall Kurs wo man etwas Abdomen-Sonographie lernen konnte.
Ausruhen kann ich mich jetzt nicht, denn bereits am Montag beginnt mein nächstes 4 monatiges Tertial: in der Augenklinik.
Freitag, 4. Dezember 2009
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