Dieser Patient stellte sich mit einer ca. 30 minütigen Erblindung eines Auges vor - dies spricht für eine kurzzeitige Durchblutungsstörung, welche oftmals ein Vorbote eines endgültigen Gefäßverschlusses mit irreversibler Blindheit sein kann. Ebenso kann es ein Hinweis auf einen bald drohenden Schlaganfall sein. Bei Gefäßverschlüssen müssen wir immer an die üblichen Risikofaktoren Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen oder Vorhofflimmern denken - oder aber auch an eine eigenständige Erkrankung: Morbus Horton. Hierbei handelt es sich um eine Gefäßentzündung der Kopfgefäße unbekannter Ursache. Typische Symptome sind starke Kopfschmerzen, Nacken- und Kauschmerzen; zudem gelegentlich B-Symptomatik wie Gewichtsverlust, Nachtschweiß - fast immer findet sich auch an der Stirn-/Schläfenregion eine harte, verdickte und Druckempfindliche Arterie, so dass man manchmal schon eine reine Blickdiagnose stellen kann:

Unbehandelt erblindet meist das eine Auge, und innerhalb von 3 Tagen bis 3 Monaten auch noch das Partnerauge.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen