Die Überraschung war groß, als ich am frühen Morgen noch ganz außer Puste ins Arztzimmer reinkam und dort ein Patienten-Bett vorfand. Das Untersuchungszimmer wurde provisorisch in ein Patientenzimmer umgewandelt weil die Klinik ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat.
Die Station war maximal belegt (sogar das 1-Bett Zimmer wurde in ein 2-Bett Zimmer umfunktioniert), und selbst alle anderen Stationen der Uniklinik waren voll. Es mussten während der Nacht sogar Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden, damit noch Kapazitäten für Notfälle möglich gemacht werden konnten - und diese gibt es bei extremer Glätte reichlich. Selbst ich habe es geschafft mich 2x auf dem Eis hinzupacken; Schenkelhalsfrakturen von älteren Menschen sind an der Tagesordnung - von den Verkehrsunfällen ganz zu schweigen.
Jedenfalls gab es dann in den frühen Stunden viel zu Tun mit Flexülen und Prednison Spritzen. Bin dann zunächst auf Station gewesen um die Oberarztvisite zu verfolgen, wo ich massivst mit Fragen gelöchert wurden die ich nicht beantworten konnte.
Dafr konnte ich dann in der Ambulanz wieder mein Können beweisen: bei einer Patientin zur FAG (Fluoreszenzangiographie) konnte die Ärztin nach mehreren Versuchen keinen venösen Zugang zur Farbstoffinjektion finden; somit sollte ich mein Glück versuchen. Die nette Patientin hatte so schlecht auffindbare Venen, dass man ordentlich ins Schwitzen kam. Am Handrücken konnte man unter Stauung ganz dünne oberflächliche Gefäße ausmachen, die jedoch viel dünner als eine Flexülennadel waren. Ich schaffte es jedoch mit einer kleinen Butterfly-Kanüle eines dieser dünnen Gefäße zu punktieren, und konnte dann durch diesen Zugang den Farbstoff i.v. verabreichen. Meisterleistung ;)
Dagegen waren die restlichen Flexülen des Tages ein Kinderspiel.
Heute besonders erwähnenswert war eine Patientin, mit einem durch Diabetes völlig zerstörtem Auge bei dem man überhaupt keinen Einblick nach Innen hatte. So musste ein Augen-Ultraschall gemacht werden, und dort sah man im Auge ein recht großes schwimmendes Objekt: die Linse, die sich gelößt hatte und nun im Auge schwimmt.
Für diese Woche bin ich nun auch mit meinen Kapazitäten am Ende, und freue mich jetzt erstmal über das Wochenende.
Freitag, 5. Februar 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen