Dienstag, 16. Februar 2010

Augenheilkunde - 11. Woche - "merkwürdige Patienten"

Es ist schon sehr abwechslungsreich was man so für unterschiedliche Patienten kennenlernt - nicht nur die medizinischen Diagnosen, auch deren Persönlichkeit ist schon manchmal erwähnenswert.
Heute sah ich z.B. einen Mann, der fast nur am Reden war um seine Sehbeschwerden zu beschreiben - rein objektiv hatte er aber garnichts, und ist bereits seit Jahren bekannt dass er sich immer wieder vorstellt und dabei nur von Frauen untersucht werden will. Fast alle Ärzte kennen ihn bereits, und finden diesen Patienten äußerst anstrengend.
Dann gab es auch einen Patienten aus dem Gefängnis - dieser war mit Hanschellen und Fußkette da, und musste zudem von 4 Beamten begleitet werden. Sowas erlebt man auch nicht alle Tage; aber auch Häftlinge werden krank und bekommen natürlich eine medizinische Diagnostik und Therapie.
Dann war da noch so ein Nörgler, der so aussah, als würde er täglich seinen Kasten Bier trinken und nicht gerade zu den sympathischen Menschen zählen würde. Peinlich wurde es dann auch, als im Untersuchungszimmer sein Handy mit voller Lautstärke die 1. Strophe des Deutschlandliedes als Klingelton abspielte - "Deutschland, Deutschland, über alles".
Es gibt auch Patienten, die scheinbar völlig unvorbereitet und ohne Kenntniss über ihren eigenen Gesundheitsstatus zum Arzt gehen. Eine Frau, die schon so einige Operationen am Auge hatte, in der Vorgeschichte wohl diverse Augenerkrankungen durchmachte, Medikamente und Augentropfen einnimmt - aber dann garnichts dazu berichten kann; Unterlagen hatte sie natürlich auch keine bei. Hellsehen können wir dann auch nicht - und es ist schon von Bedeutung zu wissen was für Medikamente jemand einnimmt, bzw. was bereits so alles am Auge passiert ist.

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