Donnerstag, 1. Oktober 2009

Chirurgie - 7. Woche - "Selbstschall"

Vor der Visite gucke ich jeden Tag auf den OP Plan ob ich für eine OP eingeplant bin - an erster Stelle stand eine kleine Nabelbruch OP bei einem 1 jährigen Mädchen an - mein Name stand nicht dabei. Auch in der Frühbesprechung wurde nichts darüber gesagt, dass ich irgendwo eingeplant bin - so ging ich gleich runter auf Station. Dort klickte ich wieder etwas im System rum und sah plötzlich doch dass mein Name für die erste OP stand.
Bin dann gleich durch die Schleuse in den OP-Bereich, machte bereits die ganze chirurgische Händedesinfektion um mir dann im Saal anzuhören "sie sind zu spät; jetzt brauchen wir sie nicht mehr". Toll. Bei der Nachbesprechung haben wir uns dann letztendlich darauf geeinigt dass ich mich wohl "verguckt" haben muss.
Zurück auf Station konnte dann wieder etwas Blut abgenommen werden.
An Entlassungsbriefen haben wir Studis blos 2 geschafft weil wir bei jedem dieser Patienten doch fast eine Stunde brauchen eh wir all unsere Befunde und den Verlauf uns mühsam aus den Dokumenten heraussuchen - und dann kritzeln wir das erst auf einem Blatt in Rohfassung nieder, eh wir das halbwegs vernünftig strukturiert diktieren können.
Beim gastroenterologischen Konsil (Mittagessen) klingelte dann wieder das Telefon dass eine neue Flexüle gelegt werden muss. Auf dem Weg zur Station dachte ich blos die ganze Zeit lang "bitte nicht Herr W, bitte nicht Herr W, bitte nicht Herr W" - und wie es dann immer so ist, sollte der venöse Zugang dann doch ausgerechnet bei Herr W gelegt werden. Er ist auch relativ anstrengend und meine 50%ige Trefferquote hat sich bei ihm wieder voll erfüllt: an einem Arm gings nicht, am anderen Arm hat es Gott sei Dank geklappt.
Donnerstags hätten wir Studenten eigentlich immer unseren Sonokurs gehabt, dieser ist heute aber ausgefallen. Stattdessen haben wir uns dann 2 Stunden lang mit den Geräten selbst beschallt. Einfach so zur Übung nochmal die Leber schallen. Als Proband fand ich es auch ganz bequem mal eine Weile lang liegen zu können.
Nur noch einmal früh Aufstehen und dann ist endlich wieder Wochenende.

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