Bei der Visite gab es heute früh nichts erwähnenswertes, also komme ich gleich zur Frühbesprechung. Vor knapp 2 Wochen (oder letzte Woche?) war ich bei einer laparoskopischen Gallenblasenentfernung mit dabei - dort ist und eine sehr verdächtige knotige Leber aufgefallen wo wir gleich eine Gewebeprobe entnommen haben - der mitte 50jährige sonst gesunde Patient ist inzwischen wieder zuhause.
Heute kam dann der Gewebsbefund der quasi einem Todesurteil gleicht: ein intrahepatisches Gallengangskarzinom. Eine absolut bösartige Zufallsdiagnose.
Da kommt man als gesunder Mensch zur Gallen-OP und erfährt dann anschließend, dass man vermutlich nur noch 1 Jahr zu leben hat. Sowas ist heftig.
Für mich ging es dann anschließend wieder in den OP (erneut eine Galle zur Cholezystektomie) wo ich den Kameramann spielen konnte.
Auf Station gabs noch etwas Blut zum abzapfen und einen Entlassungsbrief zum Diktieren.
Beim Diktieren habe ich mich extremst geärgert, dass das Diktiergerät defkt war - und das nachdem ich nach mühsamer Arbeit mit dem Brief fertig war. Es musste alles nochmal gemacht werden.
Nach unserem Studentenseminar gab es die Röntgenbesprechung wo ein weiteres Todesurteil folgte. Die mitte 50jährige Frau mit dem Sigma-Karzinom, die ich gestern aufgenommen habe, wurde im Rahmen des Stagings durch den CT geschoben, und dort stellte sich heraus dass sie eine fortgeschrittene Peritonealkarzinose mit reichlich Aszitis hatte. Normalerweise wachsen Darmkrebse relativ langsam und können bei den Darmkrebsvorsorgen ab mitte 50 rechtzeitig entdeckt werden - bei ihr scheint der Krebs innerhalb kürzester Zeit den ganzen Bauchraum ausgefüllt zu haben; mit nur geringsten Beschwerden.
Schon schlimm sowas.
Naja, und für heißt es jetzt wieder: Rufbereitschaft.
Dienstag, 6. Oktober 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen