Heute früh wurde ich mal wieder zur üblichen Schilddrüsen-OP gerufen welche völlig unspektakulär verlaufen ist. Es ist letztendlich immer wieder das gleiche - Ligatur der Gefäße, Schonung und Neuromonitoring des N. Recurrens, und dann raus mit dem Ding.
Auf Station gab es an Neuaufnahmen eine weitere Struma-Schilddrüse und einen Mann mit Divertikulitis. Dieser noch relativ junge Mann wartet schon seit 5 Jahren auf eine Spenderniere - das mit den Spenderorganen in Deutschland ist ja der reinste Horror; da muss es umbedingt eine Gesetzesänderung geben weil das Angebot an Organen so gering ist. In anderen Staaten ist es genau umgekehrt - dort wird man automatisch als Organspender in Betracht gezogen wenn man das nicht ausdrücklich ablehnt; mit dieser Regelung sind die Wartezeiten viel kürzer und es können hunderte oder gar tausende von Leben gerettet werden - ganz zu schweigen von der Lebensqualität. 5 Jahre lang 3x in der Woche zur Dialyse ist auch schon eine ordentliche Belastung.
Die Blutabnahmen haben heute alle geklappt, nur das Legen einer Flexüle machte mal wieder Schwierigkeiten. Nach 2 erfolgrosen Versuchen an der Hand wählte ich dann schließlich eine bescheuerte Stelle in der Ellenbeuge, aber dort klappte es dann wenigstens.
Ansonsten hatten wir heute noch ein Seminar zum Thema Herzinsuffizienz, und das war alles sehr physiologisch - von Klinik, Diagnostik und Therapie hatten wir Studenten natürlich halbwegs Ahnung, aber der Dozent wollte das alles vom physiologischen Aspekt wissen. Die ganzen Sachen a la Starling-Mechanismus, HZV, enddiastolischer ventrikulärer Druck usw. usw. brachte uns dann ordentlich ins Schwitzen. Aber letztendlich war so ein interaktives Seminar viel besser als wenn man blos da sitzt und einem Vortrag zuhört.
Mittwoch, 23. September 2009
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