Donnerstag, 29. April 2010

Innere - 5. Woche - "im Darm"

Heute war eigentlich die Chefvisite, doch diese habe ich zum großen Teil verpasst weil ich mit einer Aufnahme beschäftigt war. Es kam ein Patient mit stark ausgeprägter Eisenmangelanämie, Leistungsknick mit Belastungsdyspnoe sowie Gewichtsverlust von ca. 8 kg seit 4 Monaten. Diese Hinweise sind für medizinisches Personal immer ein Alarmzeichen für eine mögliche Krebserkrankung. Natürlich kann es auch andere Ursachen geben, aber bei uns bekommt er sowohl eine Gastro- als auch Koloskopie (Magen- und Darmspiegelung) sowie Blutkonserven gegen seine Anämie. Bei einem Hb von nur 4 mmol/l (der Niormwert ist in der Regel mehr als das doppelte) musste ich ihm zur Diagnostik und geplanten Therapie ganze 7 Röhrchen Blut abzapfen (3 für die Routine, 1 zur Blutgruppenbestimmug, 1 als Kreuzblut zum Vorbereiten der Blutkonserve, 1 zur Bestimmung von Eisen, Folsäure, Vitamin B12 - den wichtigsten Faktoren zur Bildung des roten Blutfarbstoffes - 1 zur Retikulozyten-Bestimmung, ein Maß zur Bestimmung der Aktivität der körpereigenen Blutbildung).
Durch meine Erfahrungen aus der Augenheilkunde konnte ich nebenbei erkennen, dass der Patient ein behandeltes Glaukom (Zustand nach einer Iridektomie an beiden Augen) hat; das nur nebenbei.
Nach dem Essen habe ich dann eine ganze Weile in der Funktionsabteilung verbracht, und mir dabei 4 Koloskopien mit angesehen; unter anderem bekam auch meine Aufnahme von gestern (die Patientin mit der chronischen Verstopfung) eine Darmspiegelung. Außer dass sie ein Colon elongatum hatte (ein deutlich verlängerter Darm), ließ sich nichts auffälliges finden - dies kann aber unter Umständen die Ursache für gehäufte Verstopfungen sein.
Bei einer anderen Patientin konnte ich sehe wie ein kleiner Polyp abgetragen worden ist, und die nächste hatte eine ausgeprägte Divertikulose (Darmaustülpungen die im Alter gehäuft vorkommen, und unter Umständen eine sehr schmerzhafte Entzündung hervorrufen können). Bei der letzten Patientin musste die Koloskopie aufgrund von starker Schmerzen abgebrochen werden - und das trotz "Dormicum"/Midazolam (Mittel zur Beruhigung). Ich finde es erstaunlich wie sehr sich solche Untersuchungen in der Schmerzintensität unterscheiden - einige haben keinerlei Schmerzen, und bei anderen scheint das besonders dramatisch zu sein. Der Vorteil vom "Dormicum" ist aber noch folgender: dieses Medikament begünstigt eine anterograde Amnesie, d.h. dass der Patient sich nach Verabreichung des Wirkstoffes nicht vollständig an die folgenden Ereignisse erinnern - somit bleibt auch ein eventuelles Schmerzerlebniss nicht im Gedächtnis.
Ansonsten hatten wir PJ Studenten wieder unseren EKG Kurs, den wir aber aufgrund des tollen Wetters (26°C) auch zeitig beendet haben.
Ein weiterer Grund zur Freude ist, dass ich endlich mein Gehalt bekommen habe ;)

Mittwoch, 28. April 2010

Innere - 5. Woche - "Spaß und Frust"

Da eine Ärztin heute Geburtstag hatte, gab es heute früh ein schönes Frühstücksbuffet :) und trotzdem blieben noch so viele Brötchen übrig, dass wir gegen 13 Uhr nochmal zusammenkommen konnten um Brötchen mit diversen Beilagen zu essen. Außerdem gab es noch die wöchentliche Tumorkonferenz und die Nachmittagsbesprechung, so dass wir heute ziemlich oft entspannt gemeinsam rumsitzen konnten. Gearbeitet wurde natürlich auch - bei 2 Patienten musste ich mich um die Bluttransfusionen kümmern, und vor jeder Transfusion muss man den sogenannten Bedside-Test machen - dabei nimmt man ein wenig Patientenblut und testet es auf bestimmtem Testfeldern um sich definitiv zu versichern, dass dieser die dokumentierte Blutgruppe hat.
Kein großes Ding, aber bei der einen Patientin hat es mich so viel Zeit gekostet, dass ich schon langsam genervt war. Es war eine multimorbide Frau die ziemlich schlechte Gefäße hat - und die so immobil ist, dass man garnicht in eine effektive Position zum Abzapfen kommt; alles andere als Idealbedingungen. Weil sich die Frau die Entnahmestelle anschließend nicht selbständig mit einem Tuppfer abdrücken konnte, und weil das Blut nur so langsam gekommen ist, konnte ich nicht mehr rechtzeitig den Bedside-Test durchführen; das Blut ist bereits geronnen. Das war so frustrierend das ganze nochmal machen zu müssen. Es hat geklappt; zum Glück, denn ein drittes Mal hätte ich das ganz bestimmt nicht machen wollen.
Beim Flexülen legen gab es heute auch noch eine Patientin mit schwierigen Venen - auch da bin ich gescheitert und musste die Stationsärztin um Hilfe bitten. Sie musste auch eine ganze Weile suchen, und hat ungewollt auch eine Arterie getroffen - somit bin ich als PJler nicht der einzige der mal ein kleines Blutbad anrichtet.
Bei den anderen Patienten ging es aber heute; auch die einzige Neuaufnahme, die wegen ständiger Obstipationen (Verstopfungen) zur Koloskopie (Darmspiegelung) kam, war nicht so problematisch.
Eine Zeit lang war ich auch in der Funktionsabteilung um eine Pleura- und Aszitespunktion zu sehen (Ablassen von Flüssigkeit aus der Lungenhöhle bzw. dem Bauchraum).
Somit war das ein Tag mit gemischten Gefühlen: schön war das gesellige Essen, interessant waren die Punktionen, und äußerst frustrierend waren die Sachen bei denen man garnicht vorran gekommen ist - das war jetzt auch der erste Tag überhaupt wo ich sozusagen Überstunden gemacht habe.

Dienstag, 27. April 2010

Innere - 5. Woche - "die gute Botschaft"

Bis gestern war ich wegen meiner bakteriellen Tonsillitis noch krankgeschrieben, heute war wieder mein erster Arbeitstag. Viele der Patienten die ich noch letzte Woche kannte waren in dieser Woche noch genauso da - die Verweildauer ist in einer Inneren-Klinik meistens länger als es z.B. in der Augenklinik der Fall war. Einige Blutentnahmen habe ich gemacht, dann gab es die Röntgenbesprechung, und schließlich unserer übliche Frühbesprechung beim Kaffee - so entspannt kann der Arbeitstag beginnen. Bei der Visite durfte ich bei einem Patienten (den ich vor einer Weile aufgenommen habe) der Überbringer von guten Nachrichten sein: der stark Krebsverdächtige gigantische Polyp im Magen stellte sich nach histologischer Auswertung als völlig gutartig dar, so dass der Patient nun ohne befürchteter Krebsdiagnose nach Hause gehen kann.
Nach der Visite kümmerte ich mich um die beiden Neuaufnahmen. Eine Patientin kam wegen leichtem rektalen Blutabgang zur Koloskopie (Darmspiegelung). Es kann viele Ursachen haben, zumal bei ihr Hämorrhoiden und Dickdarmdivertikel bekannt sind, die auch mal bluten können. Da aber in ihrem Alter (mitte 60) auch der häufige Darmkrebs immer wieder eine Rolle spielen kann, solle man schon den Darm untersuchen. In der Anamnese sprach sie auch von "dünnem Stuhl", wobei sie nicht etwa Durchfall meinte, sondern die räumliche Dicke - und solch ein "bleistiftdünner" Stuhlgang ist immer ein Alarmzeichen für einen Tumor. Bei der rektalen Untersuchung konnte ich jedenfalls nichts auffälliges tasten, ebenso sah ich kein Blut am Handschuh. Die zweite betreute und bettlägrige 90 jährige Patientin kam bei Nahrungsverweigerung zur Einlage einer PEG-Sonde (eine durch die Bauchwand gelegte Magensonde zur künstlichen Ernährung). Nach dem Mittagessen versuchte ich mich an einem Kurzbrief, musste jedoch die Hälfte wieder rausstreichen weil ich scheinbar zu viele Nebensächlichkeiten im Verlauf aufschreibe. Ich finde, dass man das auf meine Art alles besser nachvollziehen kann, aber wenn das nicht gewünscht ist, dann muss ich mich möglichst präzise und kurz fassen.

Freitag, 23. April 2010

"Wunderwaffe Penicillin"

Es ist immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, wie wirksam und schnell die richtige Antibiotikabehandlung ist. Bereits einen Tag nach Beginn meiner Penicillin Einnahme bin ich fieberfrei, konnte wunderbar schlafen, habe keine Schmerzen mehr und richtig guten Appetit. Penicillin gehört wirklich zu den bedeutendsten Entdeckungen des 20. Jahrhunderts, weil damit überhaupt die Ära der antibiotischen Behandlung begann.
Leider brechen viele Patienten die antibiotische Behandlung nach nur wenigen Tagen ab, weil sie sich völlig gesund fühlen und der Meinung sind, dass sie keine Medikamente mehr brauchen. Es ist aber äußerst wichtig die Behandlung konsequent zu Ende zu führen - bei meinem Penicillin bedeutet das 10 Tage lang im regelmäßigen Abstand von 8 Stunden eine Tablette zu nehmen.
Penicillin greift nur sich vermehrende Bakterien an, indem die Synthese einer neuen schützenden Zellwand verhindert wird. Somit tötet das Penicillin nicht direkt, sondern macht "nur" sich vermehrende Bakterien komplett wehrlos. Um diese wehrlosen Bakterien kümmert sich dann die körpereigene Abwehr. Bricht man die Behandlung zu früh ab, können sich die verbleibenden Bakterien ungehemmt teilen - zudem besteht immer die Gefahr, dass sich dadurch Resistenzen bilden, so dass die erneute Einnahme des Antibiotikums wirkungslos wäre.
Bei einigen Krankheiten, z.B. bei der Tuberkulose, ist es sogar erforderlich mehrere Antibiotika konsequent über mehrere Monate einzunehmen - dagegen sind die 10 Tage bei meiner Tonsillitis eine wirklich kleine Belastung.

Donnerstag, 22. April 2010

"J.03.0 - bakterielle Tonsillitis"

Nachdem ich seit gestern abend zunehmende Halsschmerzen habe, nachts kaum schlafen konnte, habe ich heute um halb 6 bereits 38°C Fieber sublingual (Gemessen unterhalb der Zunge) gehabt.
Bei genauerer Inspektionen meines Rachenraumes mit meiner Diagnoselampe, sah ich deutlich rote vergrößerte Tonsillen (Mandeln) mit weißlichen Belägen. Der weißliche Belag ist immer ein starker Hinweis auf eine bakterielle Infektion. Anders als bei der viralen Tonsillitis (70% aller Fälle), wo man im Rahmen einer Erkältung oder eines grippalen Infektes nur symptomatisch behandelt, muss die bakterielle Tonsillitis dringend mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Das sah die Allgemeinärztin genauso, und muss ich 10 Tage lang 3x täglich das klassische Penicillin einnehmen. Bis einschließlich Montag bin ich erstmal Krankgeschrieben; am Montag soll dann eine erneute ärztliche Kontrolle erfolgen - inklusive Urintest und Herz abhorchen. Denn häufige Komplikationen bei einer ungenügender Behandlung sind entzündliche Herzerkrankungen, sowie eine Glomerulonephritis (Entzündung der Nierenkörperchen, die unbehandelt zum Ausfall der Nierenfunktion führen können). Jetzt brauche ich erstmal Bettruhe.

Mittwoch, 21. April 2010

Innere - 4. Woche - "2 junge Patienten"

Heute gab es bei der regulären Aufnahme 2 ungewöhnlich junge Patienten: eine mitte 30 jährige Frau mit unklarem Gewichtsverlust und bekannter psychogener Epilepsie (wobei man in diesem Fall nicht wirklich von einer Epilepsie, sondern von einem psychogenem Anfall sprechen muss).
Die Symptomatik schein bei ihr auch psychisch überlagert zu sein, weil sie so diffuse Beschwerdeangaben an allen Organsystemen angibt - außerdem war sie auch in ihrer Vorgeschichte psychisch auffällig. Trotdem darf man erstmal nichts ausschließen, da sie mit ihren gut 30 Jahren schon allerlei "richtige" Erkrankungen hatte. In ihrer Vorgeschichte findet sich bereits eine Meningitis (Hirnhautentzündung), eine Peritonitis (Bauchfellentzündung), eine ausgeheilte Hepatitis A & B, sowie mehrere Operationen. Zunächst einmal lassen wir ein EKG und eine Labordiagnose laufen.
Die zweite Patientin ist 18 und bekommt bei uns eine Kontroll-Koloskopie (Darmspiegelung) bei Verdacht auf einen Morbus Crohn. Bei der ersten Koloskopie vor 2 Jahren sah man eine entzündliche und histologisch bestätigte Entzündung am terminalen Ileum (Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm); dies ist ein sehr häufiger Befund bei einem Morbus Crohn.
Der Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung unbekannter Ursache.
Wikipedia hat einen sehr ausführlichen Beitrag zu dieser Erkrankung.
Die junge Frau klagt auch aktuell über Gewichtsverlust und anhaltenden Durchfall (etwa 5x am Tag) seit 6 Wochen. Der sonstige körperliche Status ist altersentsprechend unauffällig.

Dienstag, 20. April 2010

Innere - 4. Woche - "Der Beißer"

In den letzten Tagen habe ich mehrfach von meinen Erfahrungen mit den Bluttransfusionen berichtet - gestern Abend gab es auf einer anderen Station einen Todesfall im zeitlichen Zusammenhang mit einer Transfusion. Allerdings war das eine Plasma-Transfusion und keine Erythrozyten (rote Blutkörperchen) Übertragung wie sonst üblich. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gibt es keinen Zusammenhang zwischen Transfusion und Tod, da die Patientin aber gestern noch relativ fit wirkte und nun mal dieser zeitliche Zusammenhang besteht, wird den Angehörigen nun eine Obduktion empfohlen um die genaue Todesursache zu ermitteln.
Ansonsten habe ich noch von dem "Beißer" zu berichten; es handelt sich nicht um den "Beißer" aus den James Bond Filmen, aber wir haben einen fixierten agressiven Patienten der gleich versucht zu beißen wenn man mit der Hand zu nah heran kommt. Für dieses Verhalten kann er jedoch nichts, da das ganze organisch bedingt ist: im CT sieht man eine deutliche Hirnatrophie (Gehirnschrumpfung). Jedenfalls ist er so nicht bei uns behandelbar, so dass er aufgrund einer akuten Eigen- und Fremdgefährdung in eine geschlossene Psychiatrie verlegt wird.
Ansonsten hatte ich noch 2 Aufnahmen: eine Verlegung von der Unfallchirurgie (eine 83jährige Frau die wegen einer Unterzuckerung gestürzt ist; und die so schwerhörig ist, dass das Gespräch ewig dauerte) und eine adipöse Diabetikerin mit entgleistem Zucker (die ich im Turbomodus aufnehmen musste). Sonst war zeitig schluss denn wir hatten noch ein Seminar an der Uni - bei der Gelegenheit konnte ich noch meine Augenkollegen besuchen.

Montag, 19. April 2010

Innere - 4. Woche - "Norovirus"

In letzter Zeit häufen sich bei uns Patienten mit einer heftigen Gastroenteritis ("Magen-Darm-Grippe"), die sich durch Durchfall und Erbrechen äußert. Nun wurden bei mehreren dieser Patienten Noroviren festgestellt - mehrere Isolationszimmer wurden auf der Station eingerichtet.
Das Norovirus schafft es immer wieder in die Medien, weil es oft die Ursache von kleinen Epidemien sein kann (zuletzt immer wieder auf Kreuzfahrtschiffen). Besonders gefährdet sind kleine Kinder und ältere Menschen, weil es durch Durchfälle und Erbrechen zu einem massiven Wasserverlust kommen kann. Die Viren sind sehr widerstandsfähig, und breiten sich sehr rasch über kontaminierte Gegenstände aus. Eine Luftübertragung ist selten, so dass in der Regel eine Isolation und eine gründliche Händedesinfektion ausreichen. Eine ursächliche Therapie gibt es nicht, man kann nur symptomatisch die Übelkeit bekämpfen, und für genügend Flüssigkeitszufuhr sorgen. Ansonsten muss man diese kurze aber heftige Erkrankung durchstehen.

Sonntag, 18. April 2010

Augenheilkunde - 3. Woche - "Basaliom"

Ein Basaliom kenne ich besonders gut aus der Augenheilkunde - es ist ein Hautkrebs, welcher "halb-bösartig" ist, und in 70% der Fälle in der Nähe des Unterlides auftritt. Bösartig desswegen, weil der Krebs immer weiter invasiv wächst, und somit auch tödlich sein kann. Halb-bösartig desswegen, weil dieser Krebs so gut wie nie Metastasen macht, und somit durch das Rausschneiden eine 100%ige Heilung erreicht werden kann. Aus diesem Grund ist das eine sehr harmlose Krebsart, die einfach mal schnell rausgeschnitten wird.
Umso erstaunlicher fand ich nun am Freitag, dass ein fast 90jähriger Patient mit einem seit 10 Jahren wachsendem Basaliom aufgenommen worden ist. Er hat es sich einfach nie rausoperieren lassen, so dass der Krebs inzwischen so eine Größe erreicht hat, und sich so tief reingefressen hat, dass man da nichts mehr rausoperieren kann. Bei einem 90jährigen wird man nun so oder so nicht erwarten, dass man noch viele Jahre weiter leben wird, aber ich kann es einfach nicht nachvollziehen, warum das zum Beginn nicht einfach rausgeschnitten wurde - man muss doch nicht zwingend mit einem entstellten Gesicht rumlaufen, wenn sich so ein Krebs in die Augenhöhle und in den Nasenrachenraum hineinwächst.
Zu uns ist er jedenfalls aufgrund einer Anämie ("Blutarmut") aufgenommen wurden - Blutkonserven wurden wieder angebracht. Am wahrscheinlichsten wird das irgend ein Krebs sein (aber mit ziemlicher Sicherheit nicht das Basaliom) - aber aus der Anamnese des Patienten wurde man auch nicht viel schlauer, obwohl er geistig noch relativ fit war. Aber wenn man blos solche Auskünfte bekommt wie: "letztes Jahr wurde mir irgendwas am Bauch operiert, keine Ahnung was. Und dann hatte ich eine Notoperation, keine Ahnung wesswegen" - dann kommt man mit solchen Informationen auch nicht weiter.
Naja, am Montag sehe ich dann vielleicht, was die Diagnostik und die angeforderten Arztbriefe der zuvor operierenden Krankenhäuser so bringt.

Donnerstag, 15. April 2010

Innere - 3. Woche - "Gerontopsychiatrie"

Wie nicht anders zu erwarten, musste ich heute bei den gleichen Patienten wie schon gestern erneut eine Flexüle legen - die ziehen sich die einfach raus.
Meine Stationsärztin spricht schon von der "Gerontopsychiatrie" - das ist ein Teilbereich der Psychiatrie, welcher sich mit geistigen Ausfällen von besonders älteren Menschen befasst.
Das ist meistens ein Zusammenspiel aus nachlassender mentaler Leistungsfähigkeit mit einer großen Menge an Allgemeinerkrankungen, die sich dann gegenseitig begünstigen.
Jedenfalls war dann heute noch eine lange ausführliche Chefvisite, wo der Prof. bei fast allen so einige Medikamente abgesetzt hat. Ein großes Problem ist, dass viele Patienten nach und nach immer mehr Medikamente ansammeln, und dann irgendwann bei uns mit einer Liste von über 15 unterschiedlichen Wirkstoffen landen. Bei bereits 3-4 Medikamenten braucht man Computerprogramme um eventuelle Wechselwirkungen zu erkennen, aber bei so vielen Wirkstoffen weiß dann niemand mehr was es für Interaktionen gibt, und welche Krankheitssymptome eigentlich nur auf die Medikamente zurückzuführen sind.
Schätzungsweise 15-20% aller Patienten landen nur wegen ihrer Medikation im Krankenhaus.
Oft sind es dann psychiatrische Symptome, oder Fehldosierungen beim Diabetes.
Nach der Chefvisite und dem heute wirklich ekligem Essen habe ich ein wenig beim Verfassen der vorläufigen Entlassungsbriefe geholfen.
Nachmittags hatten wir PJ Studenten dann wieder unseren EKG-Kurs, so dass wir nun inzwischen halbwegs den Lagetyp des Herzens, und Zeichen einer Links- oder Rechtsherzvergrößerung im EKG erkennen können.

Mittwoch, 14. April 2010

Innere - 3. Woche - "Weißkitteleffekt"

Heute früh konnte bereits einige Blutentnahmen machen, und nach der Röntgen- und Frühbesprechung war noch Zeit für 2 Flexülen. Zwischenzeitlich ist dann eine alte verwirrte Patientin nackt durch den Flur gelaufen - zuvor hat sie sich im Zimmer ihren Blasenkatheter und die Flexüle gezogen. Sie wurde dann anschließend in ihrem Bett fixiert - bis zu 24 Stunden geht dies ohne richterliche Genehmigung wenn es dringend ist und offensichtlich, dass die Patientin in einer schlechten geistigen Verfassung ist.
Bei der Visite gab es nichts außergewöhnliches, - einige Patienten sind jedoch so dement und nicht mehr kommunikationsfähig, dass mehr über die Patienten als mit ihnen gesprochen wurde. Letztendlich weiß man aber nie so genau wieviel sie noch eigentlich mitbekommen.
Ich konnte nicht bei der ganzen Visite mitmachen weil ich heute auch noch einen Termin bei der Betriebsärztin hatte - wie schon öfter bei Arztbesuchen, hatte ich auch hier einen erhöhten Blutdruck RR: 140/100 mmHg - "Weißkitteleffekt". Obwohl ich nun selbst in diesem Bereich arbeite, führen unbewusste Prozesse trotzdem zu einem gesteigerten Druck und Puls bei mir.
Diesen Weißkitteleffekt sieht man sehr häufig bei Patienten - einige haben beim Arzt sehr hohe Blutdruckwerte, während sie im Alltag normale Werte haben können. In solchen Fällen kann eine 24Stunden Messung mehr Auskunft geben.
Bei der einzigen stationären Aufnahme heute habe ich es leider mit dem venösen Zugang nicht hinbekommen. Erneut hatte ich auch den Eindruck, dass ich mich viel zu lange vom Patienten aufhalten lasse. Aber er hatte auch eine ganze Reihe an relevanten Nebendiagnosen (Z.n. Herzinfarkt, Schrittmacher, Diabetes, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, usw.) - gekommen ist der Patient aber zur Koloskopie (Darmspiegelung) aufgrund einer seit 3-4 Wochen anhaltenden Durchfallsymptomatik. Stuhlproben (möglicher Infekt?) wurden auch abgenommen.
Vor dem Essen ging ich noch kurz in die Funktionsabteilung, wo ein suprapubischer Katheter gewechselt werden musste - dies ist kein gewöhnlicher Blasenkatheter, sondern einer, der durch die Bauchdecke in die Blase gestochen und gelegt wird.
Nach dem Essen folgte dann die Tumorkonferenz und die Nachmittagsbesprechung.

Nachmittags habe ich dann noch meine Uni-Augenklinik vom vorherigen Tertial besucht - dort habe ich dann die jungen Stationsärzte geärgert indem ich sie mit meinen geregelten Arbeitszeiten mit ordentlichen Pausen & Essen neidisch gemacht habe.

Dienstag, 13. April 2010

Innere - 3. Woche - Studientag

Studientag zwecks Internetanschluss

Nachtrag Montag, 12..4.10

Ein Patient unserer Station lag isoliert in seinem Zimmer, weil der Verdacht auf einen erneuten Ausbruch einer Tuberkulose bestand. 2007 habe dieser Patient eine offene TBC gehabt und musste desswegen monatelang behandelt werden. Am Wochenende kam er dann wegen Gewichtsabnahme und Verschlechterung des Allgemeinzustands in unsere Klinik. Zum Legen einer Flexüle musste ich also mit Mundschutz in den Raum – doch da der Patient keinen Husten und auch keine Atembeschwerden hatte, kann man hoffen dass keine TBC vorlag. Wenige Minuten nachdem ich die Flexüle gelegt habe und eine Infusion drangehängt habe, klingelte der Patient – im Verlauf der Gefäße bildeten sich rote Quaddeln aus (das sah aus, als wenn der Patient mit Brennesseln in Kontakt gekommen wäre). So etwas habe ich bislang noch nie gesehen, aber aller Wahrscheinlichkeit nach war das eine allergische Reaktion auf Bestandteile der Infusion. Diese musste natürlich sofort gestoppt werden. Meine Stationsärztin kam auch dazu und entschied, dass der Patient 250mg Prednisolon und ein Antihistaminikum intravenöse bekommen sollte, um eine potentiell gefährliche systemische Reaktion zu verhindern.
Im Vorbereitungsraum, wo ich die Prednisolon-Spritze aufziehen wollte, habe ich mir dann eine Verletzung zugezogen. Prednisolon hat man zunächst als ein Pulver, welches in eine Lösung zugeführt werden muss. Diese Lösung gab es in einer Glasampulle – diese Ampullen haben keinen Deckel, sondern müssen immer aufgebrochen werden, und bei dieser Aktion habe ich mich (trotz Handschuhe und Tupfer zwischen Finger und Ampulle) ordentlich in den Finger geschnitten. So musste ich meinen blutenden Finger erstmal selbst versorgen, während die Ärztin die Spritzen aufzog.
Von der heutigen Visite (und von einem bemerkten Todesfall während des Rundganges) habe ich heute nichts mitbekommen, da ich 3 Patienten aufzunehmen hatte. Irgendwie bin ich noch sehr langsam dabei, weil die Patienten einfach viel zu viel erzählen und ich mir noch nicht die nötige Autorität zutraue, ihren Redefluss zu unterbrechen um nur das wesentliche zu erfahren. Die meisten Patienten sind sehr schlecht über ihren eigenen Gesundheitszustand informiert; sie wissen weder was für Operationen sie hatten, noch ob sie Grundleiden wie Bluthochdruck oder die Zuckerkrankheit haben. Oftmals haben sie keine Ahnung welche bzw. aus welchem Grund sie bestimmte Medikamente nehmen, oder wissen nicht warum sie eigentlich ins Krankenhaus eingewiesen wurden. So ziehen sich diese Aufnahmegespräche oftmals ewig in die Länge, und oft geben die Patienten völlig andere Sachen an, als das was wir in den Unterlagen haben. Dabei sind das jetzt keine dementen Patienten, sondern solche mit denen man sich noch ganz normal unterhalten kann. Durch diese Verzögerungen bin ich heute nicht mehr zum Essen gekommen – ich bin blos noch zur Nachmittagsbesprechung fertig geworden.

Nachtrag Freitag, 9.4.10

Der Patient der am Donnerstag mit seinem Aortenaneurysma in eine Uniklinik verlegt worden ist, verstarb nach der Not-Operation.
Gleich nach der Frühbesprechung bin ich heute mit in die Funktionsabteilung mitgegangen, um bei einer Gastroskopie (Magenspiegelung) zuzusehen. Eine für uns ungewöhnlich junge Patientin (30 Jahre alt) lag da, weil sie Oberbauchschmerzen und wiederholtes Erbrechen nach Nahrungsaufnahme hatte. Bei der Gastroskopie zeigte sich dann, dass der Pylorus (der Magenausgang) entzündlich geschwollen und verengt war – so konnte die aufgenommene Nahrung vom Magen nicht in den Darm übergehen. Mithilfe einer Sonder wurde via Magenschlauch ein Ballon durch den Pylorus geschoben und aufgeblasen, damit man durch diese Enge hindurch kommen konnte. Dabei ist dann auch gleich die Ursache für die entzündliche Verengung aufgefallen: ein tiefes Ulcus (Geschwür) innerhalb des Pylorus. Daraufhin wurde die Patientin sofort den Chirurgen vorgestellt, und von diesen stationär aufgenommen, da dass Geschwür jederzeit die Magenwand durchbrechen konnte – oder noch viel schlimmer: ein großes Gefäß eröffnen, infolgedessen die Patientin innerlich verbluten könnte.
Es ist relativ ungewöhnlich, dass so junge Patienten so ein Ulcus bekommen – Hauptrisikofaktoren sind Helicobacter pylori Infektionen, NSAR Einnahme (Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac), Rauchen.

Nachtrag Donnerstag, 8.4.10

Der gestrige Patient mit Verdacht auf eine Enzephalitis wurde heute früh in die Neurologie meiner Uniklinik verlegt – nun unter dem Verdacht auf einen Schlaganfall, da die Ultraschalldiagnostik eines Gefäßes eine frische Thrombose zeigte. So ganz klar bleibt diese Diagnose jedoch nicht, denn die Liquorpunktion vom Vortag war auch nicht ganz noral.
Vor der heutigen Chefvisite hatte ich noch einen Patienten aufzunehmen, der wegen einer wiederholten transfusionsbedürftigen Anämie kam. Natürlich hatte er wieder eine ewig lange Liste an Nebendiagnosen: alkoholbedingte Leberzirrhose, Z.n. 5x Bypass-OP, Bluthochdruck, Diabetes, Gicht und vieles mehr. Auffällig war auch eine Anisokorie (ungleich große Pupillen), sowie ein Systolikum (pathologisches Herzgeräusch, welches auf einen Klappenfehler hinweist). 2 Blutkonserven wurden angefordert und für morgen eine Gastro- und Koloskopie (Magen- und Darmspiegelung) geplant, da der Patient bereits früher Blutungen gehabt hatte.
Unter Aufsicht konnte ich die Bluttransfusionen durchführen – natürlich muss alles streng dokumentiert werden: das entsprechende Klebchen vom Blutbeutel wird in die Akte geklebt, überprüft ob alle Daten stimmen, und natürlich der sogenannte „Bedside-Test“ durchgeführt.
Dabei wird kurz vor Transfusionsbeginn etwas Blut vom Patienten entnommen, und auf Testfeldern überprüft ob die Blutgruppe des Patienten stimmt und mit der Blutkonserve kompatibel ist.
Dann hatten wir noch einen Patienten, bei dem wir ein gedecktes perforiertes Aortenaneurysma diagnostiziert haben – also eine schwere Aussackung der Hauptschlagader, die aufgerissen ist, jedoch vom umliegenden Gewebe noch so gedeckt wird, dass das Blut relativ langsam ins Gewebe sickert. Ungedeckt wäre das Platzen der Hauptschlagader innerhalb von Sekunden/Minuten tödlich. Aber auch so war das auf jeden Fall lebensbedrohlich, und der Patient musste dringend in ein entsprechendes Zentrum mit guter Gefäßchirurgie verlegt werden. Da unsere nächstgelegende Uniklinik keine Kapazitäten mehr hatte, musste der Patient mit ärztlicher Begleitung in ein viel weiter gelegenes Uniklinikum gefahren werden – ob dieser die Fahrt überlebt hat, ist mir bislang nicht bekannt.
Am späten Nachmittag gab es für uns Studenten dann einen EKG-Kurs, so dass wir in den nächsten par Wochen die Grundlagen der EKG Auswertung lernen werden.

Nachtrag Mittwoch, 7.4.10

Durch mehrere Krankschreibungen hat unsere Klinik einen gewissen Personalmangel – besonders problematisch ist das bei den nächtlichen Diensten, so dass die Kollegen besonders häufig 24h arbeiten müssen. Zum Glück sind wir PJler davon ausgenommen.
Auf Station konnte ich bei einem Patienten wieder 2x eine Flexüle legen (die eine hat er sich nach wenigen Stunden rausgezogen), ansonsten hatte ich 2 Aufnahmen: eine ältere Frau mit einer Herzinsuffizienz (Pumpschwäche des Herzens), so dass sie belastungsabhängige Atemnot hat. Bei gleichzeitigen belastungsabhängigen Brustschmerzen die in Ruhe wieder besser werden, muss man auch an eine KHK (koronare Herzkrankheit) denken, bei der es durch „Verkalkungen“ von herzversorgenden Gefäßen zur Minderversorgung des Herzens kommt. Den zweiten Patienten konnte man nicht richtig aufnehmen, da er sowohl körperlich als auch geistig nicht dazu in der Lage war. Auf dem Überweisungsschein war nur eine ewig lange Liste mit Diagnosen (geistige Retardierung, Schizophrenie, Z.n. Schlaganfall, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Epilepsie, usw. usw.) und der Wunsch nach der Anlage einer PEG-Sonde („Magenschlauch“ der durch die Haut in den Magen gelegt wird) zur Ernährung aufgrund von Schluckstörungen.
Dann hatte ich noch die Zeit bei einer Koloskopie (Darmspiegelung) zuzusehen – eine multimorbide demente Frau die rektalen Blutabgang hatte. Die Koloskopie sollte die Blutungsquelle und den Blutungsgrund feststellen. Im tiefsten Darm fand sich dann ein langer Abschnitt von stark veränderter Darmschleimhaut, welche alles andere als normal war.
Es kann sich sowohl um einen bösartigen Tumor, als auch um eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn) handeln – Gewebeproben wurden entnommen. Bei einem bösartigen Tumor wäre das ggf. eine Sache für die Chirurgen, während die Entzündung evtl. medikamentös behandelt werden kann.
Nachmittags gab es dann heute die interdisziplinäre Tumorkonferenz, wo unter anderem auch 2 besonders dramatische Fälle von schweren Krebserkrankungen (Gebärmutter und Darm) bei ziemlich jungen Patienten (mitte und ende 30) vorgestellt wurden.
Anschließend bin ich noch zur Visite auf die Intensivstation gegangen, wo ein mitte 40 jähriger Mann mit Verdacht auf eine Enzephalitis (Hirnentzündung) gelandet ist. Noch ist absolut unklar was die Ursache ist, jedoch konnte eine Meningitis (Hirnhautentzündung) oder ein bakterieller Infekt ausgeschlossen werden. Der Oberarzt führte am Rücken eine Liquorpunktion durch, damit das „Hirnwasser“ untersucht werden kann. Es könnte sowohl ein viraler Infekt, als auch ein toxischer Schaden durch schweren Alkoholkonsum sein – oder ganz was anderes.

Nachtrag Dienstag, 6.4.10

Über Ostern sind mehrere Patienten verstorben; darunter eine ältere Dame von meiner Station die unter einer CLL (chronisch lymphatischen Leukämie) litt, und bei uns zur Anämie („Blutarmut“) Diagnostik lag. Sie sah immer sehr blass aus, wirkte aber ansonsten relativ fit.
Zum wiederholten Mal musste ich heute bei der einen Patientin eine Flexüle legen – inzwischen sind ihre beiden Arme schon ziemlich Blau und man erahnt blos einige hauchdünne Gefäße am Handrücken. Zum Glück hat es dann geklappt – genauso wie bei einem weiteren Patienten.
Bei der Visite gab es heute nichts außergewöhnliches, und in der Funktionsabteilung konnte ich mir die Ultraschallunterschung der Beingefäße angucken – zum Ausschluss einer tiefen Beinvenenthrombose, welche unter Umständen lebensbedrohend sein kann. Nach dem Mittagessen und der Nachmittagsbesprechung konnten wir Studenten vorzeitig nach Hause gehen.

Montag, 5. April 2010

Kein Internet

Da ich meinen Provider wechsel, werde ich für gut eine Woche keinen Zugang zum Internet haben.

Donnerstag, 1. April 2010

Innere - 1. Woche - "Chefvisite"

Das mit den Flexülen und den Blutentnahmen hat heute glücklicherweise ganz gut geklappt - jedoch ist es ziemlich nervig es immer wieder bei den gleichen Patienten tun zu müssen, weil sie es immer wieder schaffen die rauszuziehen.
Heute war dann auf unserer Station die große Chefvisite. Ganz anders als in der Chirurgie, wo die Visite innerhalb von einigen Minuten vorbei ging, lassen sich die Internisten richtig viel Zeit. Fast 3 Stunden dauerte diese ausführliche Visite - für mich auch sehr interessant, schließlich wurde nochmal ganz genau darauf eingegangen warum der Patient aufgenommen wurde, was für Untersuchungen bereits gelaufen sind und welche Befunde dabei herausgekommen sind, welche Medikamente angesetzt wird und ob was umgestellt werden muss, Diagnosen und ob weitere Diagnostik nötig ist usw. - auf solche Visiten werde ich mich künftig sehr freuen.
Dann war es auch gleich schon wieder Mittagszeit, wo wir in großer Runde in der Kantine essen konnten. Danach ging ich noch etwas in die Funktionsabteilung, wo bei einer Patientin von meiner Station ein Abdomen-Ultraschall durchgeführt wurden. Sie ist eine 95jährige demente Frau mit ungeklärten hohen Entzündungswerten im Laborbefund - allerdings ist sie feberfrei und scheint keine Schmerzen zu haben. Einen Entzündungsherd konnte man im Ultraschall nicht ausmachen, jedoch sah man nebenbefundlich eine Leber die voller Metastasen ist (ein Krebsleiden was bislang nicht bekannt). Therapeutisch bleibt das allerdings ohne Konsequenzen, da bei ihrem Zustand in einem solchen hohen Alter eine schwere Operation oder Chemotherapie die Lebensqualität ganz bestimmt nicht verbessern wird.
Nach der Abschlussbesprechung konnte dann die freie Osterzeit beginnen :)