Mittwoch, 28. April 2010

Innere - 5. Woche - "Spaß und Frust"

Da eine Ärztin heute Geburtstag hatte, gab es heute früh ein schönes Frühstücksbuffet :) und trotzdem blieben noch so viele Brötchen übrig, dass wir gegen 13 Uhr nochmal zusammenkommen konnten um Brötchen mit diversen Beilagen zu essen. Außerdem gab es noch die wöchentliche Tumorkonferenz und die Nachmittagsbesprechung, so dass wir heute ziemlich oft entspannt gemeinsam rumsitzen konnten. Gearbeitet wurde natürlich auch - bei 2 Patienten musste ich mich um die Bluttransfusionen kümmern, und vor jeder Transfusion muss man den sogenannten Bedside-Test machen - dabei nimmt man ein wenig Patientenblut und testet es auf bestimmtem Testfeldern um sich definitiv zu versichern, dass dieser die dokumentierte Blutgruppe hat.
Kein großes Ding, aber bei der einen Patientin hat es mich so viel Zeit gekostet, dass ich schon langsam genervt war. Es war eine multimorbide Frau die ziemlich schlechte Gefäße hat - und die so immobil ist, dass man garnicht in eine effektive Position zum Abzapfen kommt; alles andere als Idealbedingungen. Weil sich die Frau die Entnahmestelle anschließend nicht selbständig mit einem Tuppfer abdrücken konnte, und weil das Blut nur so langsam gekommen ist, konnte ich nicht mehr rechtzeitig den Bedside-Test durchführen; das Blut ist bereits geronnen. Das war so frustrierend das ganze nochmal machen zu müssen. Es hat geklappt; zum Glück, denn ein drittes Mal hätte ich das ganz bestimmt nicht machen wollen.
Beim Flexülen legen gab es heute auch noch eine Patientin mit schwierigen Venen - auch da bin ich gescheitert und musste die Stationsärztin um Hilfe bitten. Sie musste auch eine ganze Weile suchen, und hat ungewollt auch eine Arterie getroffen - somit bin ich als PJler nicht der einzige der mal ein kleines Blutbad anrichtet.
Bei den anderen Patienten ging es aber heute; auch die einzige Neuaufnahme, die wegen ständiger Obstipationen (Verstopfungen) zur Koloskopie (Darmspiegelung) kam, war nicht so problematisch.
Eine Zeit lang war ich auch in der Funktionsabteilung um eine Pleura- und Aszitespunktion zu sehen (Ablassen von Flüssigkeit aus der Lungenhöhle bzw. dem Bauchraum).
Somit war das ein Tag mit gemischten Gefühlen: schön war das gesellige Essen, interessant waren die Punktionen, und äußerst frustrierend waren die Sachen bei denen man garnicht vorran gekommen ist - das war jetzt auch der erste Tag überhaupt wo ich sozusagen Überstunden gemacht habe.

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