Mittwoch, 31. März 2010

Innere - 1. Woche - "ERCP"

Während ich in der Augenklinik problemlos an jedes Blut kam und bei fast jedem eine Flexüle legen konnte, macht mir diese Aufgabe auf meiner neuen Station gehäuft Probleme. Zusätzlich zu den katastrophalen Gefäßverhältnissen muss man hier noch oft bedenken, dass die Patienten schwer dement sind und garnicht mitmachen können. Die Arme werden nicht ruhig gehalten, und beim Versuch die Nadel in eine Handrückenvene zu schieben zuckte die Patienten ruckartig zurück, so dass alles daneben ging und sie anschließend kräftig blutete. Bei solchen Fällen muss ich mir nun eine Assistenz zur Hilfe rufen, damit solch ein Patient kräftig festgehalten wird.
Die eine komatöse Patientin von der ich bereits berichtet habe ist in der gestrigen Nacht an den Folgen eines Schlaganfalles verstorben - Todesfälle werden auf der Inneren gehäuft vorkommen.
Die Patientin mit dem Verschlussikterus bei Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs), die ich gestern aufgenommen habe, bekam heute ihre ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie) - wie bei einer Magenspiegelung muss die Patientin dabei einen Magenschlauch schlucken, bis das Endoskop im Duodenun (Zwölffingerdarm) die Öffnung zum Pankreas- und Gallengang findet. Dort wurde dann der verschlossene Stent rausgezogen, und ein neuer zum Offenhalten des Ganges reingelegt.

Bei dieser Prozedur konnte ich dabei sein.
Auf Station war dann wieder Visite, und eine stationäre Aufnahme die ich aufnehmen konnte.
Es handelte sich hierbei um eine 92 jährige Patientin mit Dyspnoe (Luftnot) bei einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) aufgrund von Herzklappenfehlern. Begleitend dazu hat sie noch eine Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) und Vorhofflimmern. Da das Herz nicht mehr effektiv Pumpen kann, sammelt sich Flüssigkeit in den Beinen und in der Lunge an - dies führt dann zur Luftnot.
Sie bekommt nun zunächst ein EKG, ein Lungen-Röntgen und ein Routine-Labor zur Diagnostik. Zur Wasserausschwemmung bekommt sie nun zunächst eine "Wassertablette" (Furosemid).
Nach dem Essen (ich bin ja immer noch begeistert, dass man hier regelmäßig zum Essen kommt) folgte die interdisziplinäre Tumorkonferenz, wo Krebspatienten gemeinsam von Chirurgen, Internisten und speziellen Onkologen besprochen wurden.
Pünktlich Feierabend :)

Dienstag, 30. März 2010

Innere - 1. Woche - "Gommers"

Wegen der gestrigen Komplikationen mit der Bahn war ich heute so prä-Pünktlich da, dass ich bereits vor Dienstbeginn (7 Uhr) mitten beim Blutabnehmen und Flexülen legen war.
Das ganze Equipment ist jedoch nicht ganz so komfortabel wie in meinen Tertialen davor. Alles liegt in jeweils einem winzigen kleinen Plastikbecher, und mehrere von diesen Bechern stehen auf einem großen Tablett inklusive eines Behälters für spitze/gefährliche Abfälle. Mit diesem unhandlichen Zeug muss man dann von Zimmer zu Zimmer; und weil mein eigentlich nichts richtiges zum Ablegen hat, werfe ich die benutzte Flexülennadel erst einmal hastig auf die Bettdecke um in Ruhe mit einem Stöpsel das herausströmende Blut zu stoppen. Ich finde es viel zu riskant da noch gleichzeitig die Nadel in der Hand zu halten. Dafür also schon einmal ein dickes Minus.
Wie schon gestern angedeutet, haben wir richtig viele "Gomers" auf Station (bekannt nach dem Roman "House of God", indem alte, multimorbide, demente Patienten als "Gomer" = "get out of my emergency room!" bezeichnet wurde). Einige sind so desorientiert, dass sie ans Bett fixiert werden müssen - und trotzdem schaffen die es irgendwie sich die Flexüle rauszuziehen, so dass wir bei der Oberarzt-Visite von einer großen Blutpfütze überrascht wurden. Das Bett war bereits mit Blut versaut - und der Patient blutete einfach so vor sich hin. Verblutet ist er allerdings nicht - stattdessen nach Kreislaufkontrolle noch fester ans Bett fixiert.
Zwischendurch war ich auch eine Weile in der Notaufnahme, wo ich unter Aufsicht eine Patientin aufgenommen habe die ein bekanntes Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) hat, und die nun bereits ihren dritten Verschlussikterus hatte. Unter einem Ikterus versteht man die Gelbfärbung der Haut und der Augenskleren. Zusammen mit dem hellen Stuhlgang und der dunklen Urin, sowie erhöhten cholestase-Parametern im Blut spricht das für einen Verschluss der Gallenwege (tumorbedingt). Therapeutisch wird man dort nur wiederholt einen Stent (ein kleines Röhrchen zum Aufhalten des Ganges) implantieren können; den Krebs wird man nicht heilen können.
Anschließend habe ich noch bei einer Aszites-Punktion zugeguckt (Aszites = "Wasser" in der Bauchhöhle; kann bei schweren Lebererkrankungen, Herzerkrankungen oder bösartigen Tumoren vorkommen - aber auch bei schweren Hungerszuständen, so dass man bei hungernden Kindern in Afrika oft so einen "dicken Bauch" sieht), Ultraschall der Halsgefäße zur Diagnostik einer Arteriosklerose, und eine Koloskopie (Darmspiegelung).
Nach der Darmspiegelung konnte ich dann lecker in der Kantine essen gehen.

Montag, 29. März 2010

Innere - 1. Woche - "Ein neuer Tag"

4:15 Uhr wäre es nach der Winterzeit gewesen als mein Wecker um kurz nach 5 geklingelt hatte. So früh musste ich schon lange nicht mehr aufstehen, und draußen war noch alles dunkel. So werden wohl allerdings meine künftigen Aufstehzeiten aussehen wenn ich nun zu meinem neuen Tertial in ein kleines Kreiskrankenhaus pendeln werde. Für die Bahnfahrt habe ich mir auch reichlich Reserve eingeplant, die heute auch absolut notwendig war. Kaum war ich im Zug hörte ich die Ansage, dass aufgrund von Weichenstörungen sich die Bahnfahrt "auf unbestimmte Zeit" verzögern würde. 30 Minuten lang ging es nicht vorwärts. Am Zielort musste ich mir dann ein Taxi nehmen um das Krankenhaus noch pünktlich zu erreichen.
Auch wenn es ein kleines Kreiskrankenhaus ist, so ist jeder neue Ort erst einmal unbekannt und wie ein Labyrinth - aber die Personalabteilung ließ sich finden. Dort gab es für die neuen PJler einen langen Laufzettel den wir nun innerhalb einer Woche durchgehen müssen: zur Wäscherei, zum Schlüssel abkommen, eine Unterschrift von der Rezeption, der Kasse, der Apotheke, dem Labor, der Pflegeleitung, der Lohnbuchhaltung, dem Betriebsarzt, dem Chefarzt, dem ärztlichen Leiter, EDV, Sicherheit usw.
Dafür gab es dann für jeden auch gleich ein tolles Namensschild mit Foto drauf.
Unterwegs habe ich mich natürlich immer wieder verlaufen, aber das wird zu Beginn bestimmt öfters noch vorkommen. Einige bekannte Gesichter habe ich auch noch getroffen.
Dann konnte ich mich auf meiner neuen Station vorstellen, und war gerade rechtzeitig da als die Visite losging. Nun war es wieder der Normalfall, dass wir von Zimmer zu Zimmer gingen (und nicht wie in der Augenklinik, dass alle Patienten nach und nach zu uns kamen). Nach den ersten Zimmern hatte ich den Eindruck, dass ich in einem Alten- und Pflegeheim gelandet bin; die meisten Patienten sind mehr oder weniger starke Pflegefälle aufgrund von kardialen, pulmonalen oder gastrointestinalen Störungen - bzw. multimorbide Fälle die einfach alles gleichzeitig haben, inklusive eines schweren Diabetes mit Folgekomplikationen. Auch eine nicht mehr ansprechbare Patientin (nach einem Schlaganfall) lag dort, wo ich zugucken konnte wie die Ärztin eine Magensonde mit großer Mühe gelegt hat. Einfacher ging es bei einem Patienten bei normalem Bewusstsein (dafür quälender für ihn). Bei ihm besteht ein dringender Verdacht auf ein Magenkarzinom (Magenkrebs), welcher den Magen so sehr einengt, dass der Speisebrei nicht durch kann. Dies führt zu regelmäßigem Erbrechen. Zur Entlastung bekam er desshalb nun die Magensonde.
Positiv überraschend war, dass die Internisten sich eine reguläre Mittagspause gönnen. Während meine lieben Augenärztinnen nie zum Essen kamen, waren wir heute alle vom Studenten bis hin zum Chefarzt an einem Tisch in der Kantine. Zwar kostet das ganze eine Kleinigkeit, aber bei meiner neuen Vergütung kann ich mir das jetzt auch regelmäßig gönnen.
Zufriedenen und satte Mitarbeiter sind dann auch besser motiviert.
Nachmittags gab es dann die Spätbesprechung aller Internisten, wo Neuaufnahmen, Problemfälle und interessante Befunde des Tages besprochen wurden. Anschließend machte der Chefarzt noch die ITS (Intensivstation) Visite, wo 3 internistische Patienten lagen.
Einer mit einem septischen Multiorganversagen, bei dem man jederzeit mit dem Tod rechnet, dann ein Patient der künstlich beatmet werden musste, und schließlich einer der sich in suizidaler Absicht 50 Schlaftabletten eingenommen hat - doch daran wird er nicht sterben. Stattdessen landet er sicher demnächst in der geschlossenen Psychiatrie.
Bereits um 15 Uhr war dann Feierabend.

Freitag, 26. März 2010

Augenheilkunde - 16. Woche - "Abschied"

Mein letzter Tag in der Augenklink...
Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt, hatte eine sehr abwechslungsreiche Zeit, habe viel gesehen und hatte einfach ein tolles Team. Somit war der Abschied etwas schwerer als in meinem Chirurgie-Terital. Die letzten Formalitäten habe ich noch erledigt, meinen Schlüssel abgegeben, ein Abschlussgespräch beim Oberarzt gehabt und dann auch fast eine Stunde länger geblieben um mit meinen lieben Stationsärztinen zu quatschen, Kuchen zu essen und heimlich etwas Sekt zu trinken ;) Ich hoffe, dass ich noch einige wiedersehen werde, und dass mein nächstes Tertial ab Montag ähnlich angenehm verlaufen wird.

Donnerstag, 25. März 2010

Augenheilkunde - 16. Woche - "20°C"

Jetzt habe ich alle Unterschriften zusammen. Beim Oberarzt, der für die Lehre verantwortlich ist, hatte ich dann ein kurzes zusammenfassendes Gespräch über mein Tertial in der Augenklinik. Auf jeden Fall werde ich diese Zeit positiv in Erinnerung haben.
Nach legen der Flexülen, der Gabe von Prednisolon i.V. und der Herstellung von Eigenserum-Tropfen war ich dann wieder bei der Visite dabei. Da heute Visus-Tag war, musste jeder Patient einen Sehtest machen. Nach einigen Katarakt-Operationen gibt es erstaunliche Sehverbesserungen, aber oft haben unsere stationären Patienten so viele andere Erkrankungen, dass das Sehen meistens sehr schlecht bleibt. Heute gab es auch wieder einen Fall zu sehen, wo das Tragen von Kontaktlinsen zu einer schweren Pilzinfektion der Hornhaut geführt hat. Innerhalb von wenigen Tagen ist die Hornhaut voller Infiltrate und das Sehen ist auf Handbewegungen reduziert. Die Therapie wird sich über Wochen oder eventuell Monate hinziehen, und mit Sicherheit bleiben dauerhafte Narben übrig die das Sehen beeinträchtigen werden.
Erstmalig in diesem Jahr wurde heute auch die 20°C Marke geknackt - ein Anlass für einige Patienen raus zu gehen um eine zu rauchen. Als Konsequenz wurden die betroffenen Patienten von unseren Ärzten ordentlich ermahnt - sollten sie noch einmal beim Rauchen erwischt werden, dann wird die Behandlung abgebrochen und die Patienten aus dem Krankenhaus rausgeworfen.
Das gefällt mir sehr.
Nachdem ich nun 1x bei einer Hämodilution zugesehen und 1x unter Aufsicht durchgeführt habe, habe ich mich heute mal getraut das ganze völlig eigenständig durchzuführen. Etwa einen halben Liter Blut habe ich dem Patienten abgezapft, bei gleichzeitiger Gabe einer Infusionslösung. Da der Patient im weiteren Tagesverlauf kreislaufstabil blieb, habe ich wohl alles richtig gemacht ;)

Mittwoch, 24. März 2010

Augenheilkunde - 16. Woche - Studientag

Da ich meine Studientage nicht mit ins nächste Terital nehmen darf, nutze ich noch diesen Mittwoch für meinen letzten Studientag :)

Dienstag, 23. März 2010

Augenheilkunde - 16. Woche - "Intraokularlinsen-Berechnung"

In meiner letzten Woche hatte ich heute früh noch eine Rekordzahl an Flexülen zu legen: 7 Stück. Nur bei einer einzigen brauchte ich einen zweiten Versuch, so dass dies eine praktische Fähigkeit ist die ich in diesem Tertial richtig gut erlernt habe. Danach blieb ich auf Station um bei der Visite mitzumachen. Zwischenzeitlich bin ich nochmal in die Ambulanz gegangen um mir dort eine weitere Unterschrift für die Interokularlinsen-Berechnung abzuholen. Patienten die zu einer Katarakt-Operation kommen müssen erst einmal eine genaue Vermessung des Augapfels erhalten, denn nur so kann eine geeignete Kunstlinse für die Implantation ausgewählt werden. Je nach Länge der Augenachse muss der Dioptrien-Wert der Linse angepasst werden, und da möchte man auf weniger als 1mm genau sein, denn bereits eine Abweichung von 1mm entspricht 3 Dioptrien. Im Klartext bedeutet es, dass wenn man sich um 1mm "verrechnet", dann benötigt der Patient trotz neuer Kunstlinse eine +/- 3 Dpt. Brille.
Heute am Dienstag war dann auch noch die letzte Chefvisite bei der ich dabei sein konnte; jedoch nur teilweise, da heute wieder so ein unnötiges Studentenseminar war.

Montag, 22. März 2010

Augenheilkunde - 16. Woche - "Frühling"

Der Frühling ist wieder da - hell, warm und sonnig :) und der Arbeitstag war heute auch ungewöhnlich ruhig. Meine übliche Aufgabe bestand wieder darin Flexülen zu legen, die bis auf eine alle wunderbar funktionierten. Doch wirklich niemand konnte da heute ein Gefäß dafür finden - nicht einmal der Oberarzt, der uns auf Station schon etwas belächelt hat dass wir damit nicht klar kommen.
Mein Patient vom Fallbericht wurde übers Wochenende auch endlich entlassen (nach nun 20 Tagen). 25 Foto-Fallbeispiele habe ich heute auch noch ausdrucken lassen, die später für die künftigen Studentenkurse verwendet werden können. Mich selbst habe ich mich dort auch verewigt, indem mein Augenhintergrund-Foto als Beispiel eines normalen Fundus abgebildet ist.
Einige Aufnahmen gab es, und ich konnte nach langer Zeit mal wieder eine Fluoreszenzangiographie durchführen (mit der Fragestellung, ob ein Leberfleck an der Netzhaut evtl. bösartig sein könnte). Ja, auch im Auge an der Netzhaut kann man Leberflecke haben und auch dort einen Hautkrebs entwickeln.
Da dies nun meine letzte Woche in der Augenklinik ist, blicke ich jetzt bereits leicht nostalgisch auf dieses Tertial zurück. Auch wenn ich noch nicht ganz genau weiß in welche Richtung ich mal gehen möchte, auf jeden Fall wünsche ich mir solche lieben Kollegen.

Freitag, 19. März 2010

Augenheilkunde - 15. Woche - "18 Tage stationär"

Nachtrag zum Donnerstag.
Der Rekordhalter auf der Station liegt nun seit bereits 18 Tagen bei uns. Grund dafür ist ein etwa 5 x 3mm großer zentraler Hornhautdefekt, der nicht zuheilt. Wir tropfen nun seit fast 3 Wochen alles mögliche an Hornhautpflegemitteln, Antibiotika und Eigenserumtropfen. Da sich nun garnichts ändert, soll nun am Freitag eine Amnionmembran auf die Augenoberfläche genäht werden. Unter diesem dünnen Häutchen soll die Erosio besser heilen. Ein Problem ist jedoch, dass der Patient besonders stark raucht - dies verhindert zusätzlich die Heilung.
Ansonsten gab es keine allzu speziellen Vorkommnisse. Da für die nächsten Tage massenhaft Entlassungen geplant sind, habe ich schon mal einige Entlassungsunterlagen vorbereitet.
Damit beginnt nun mein langes Wochenende.

Mittwoch, 17. März 2010

Augenheilkunde - 15. Woche - "Sehschule"

Heute habe ich einige Stunden in der "Sehschule" verbracht - wobei dies vielleicht ein irreführender Begriff ist, weil natürlich keine Kurz- oder Weitsichtigkeit durch Übung behoben werden kann. Es ist purer Unsinn wenn irgendwelche dubiosen Anbieter behaupten, dass man durch "Augentraining" die Physik außer Kraft setzen kann um wieder scharf zu sehen.
Die Sehschule ist vielmehr die Fachabteilung, die sich mit Schielen, Störung des räumlichen Sehens und der funktionellen Schwachsichtigkeit (NICHT Kurz- oder Weitsichtigkeit) befasst.
Die meisten Patienten sind hierbei Kinder, aber auch Unfälle, Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes) oder neurologische Ursachen (z.B. Schlaganfall) können zum Schielen führen.
An einem drastischen Beispiel von heute möchte ich veranschaulichen, was es bedeutet, wenn man nicht bereits in den aller ersten Lebensjahren einen Sehfehler (Schielen, Astigmatismus, starke Kurz- oder Weitsichtigkeit) nicht erkennt. Da die Sehentwicklungsphase im Gehirn ihre sensitivste Phase in den ersten Lebensmonaten bzw. Lebensjahren hat, wird nur in dieser Zeit die Grundlage für das Sehen geschaffen. Was sich in dieser Zeit nicht entwickelt, kann später unmöglich wieder korrigiert werden. Bereits bei einem 6 jährigen Kind (heutiger Fall) kann dann alles zu spät sein. Bei diesem Jungen wurde ein starker Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) nicht erkannt, wodurch das Auge niemals scharf sehen konnte. Fast alle Brillenträger haben einen mehr- oder weniger starken Astigmatismus der sich im Laufe der Jahre entwickelt; dies wird jedoch ganz normal mit dem Cylinder-Wert der Brille ausgeglichen, so dass man wieder zu 100% scharf sehen kann. Wenn jedoch das Auge eines Kleinkindes davon betroffen ist, dann wird dieses Auge in der sensiblen Phase niemals lernen scharf zu sehen. Auch wenn man jetzt die absolut passenden Gläser in die Brille einsetzt, es bewirkt nichts. Die maximale Sehschärfe des Kindes liegt bei 50%. Das hat schon gravierende Konsequenzen; der Junge wird niemals einen Führerschein machen können, da hierfür eine Mindestsehschärfe von 63% erforderlich ist.
Bei Schielern ist das genauso - das muss im Kindesalter behandelt werden, sonst bleibt das eine Auge für immer Amblyop (funktionell schwachsichtig), auch wenn das Schielen an sich später noch beseitigt wird. Dann ist kein räumliches Sehen mehr möglich, und viele Berufe können nicht mehr erlernt werden.
So, das also dazu; als mahnende Worte dass bereits im frühsten Kindesalter Sehstörungen behandelt werden müssen.

Dann möchte ich nochmal 2 Sachen von Station erzählen.
Es geht erneut um die Patientin wo es um die Frage einer Eilbetreuung ging, der Psychiater sie bereits für nicht zurechnungsfähig deklariert hat, und der Richter vom Amtsgericht gestern das Gegenteil beschlossen hat. Da die Patientin nun rein rechtlich gesehen voll zurechnungsfähig ist, sollte ein Anästhesist das Narkose-Aufklärungsgespräch machen. Dieser konnte das aber absolut nicht machen, weil die Patientin weder zeitlich noch örtlich orientiert war. In seinen Augen ist sie absolut nicht einwilligungsfähig und bräuchte dringend einen gesetzlichen Betreuer. Somit sind wir wieder bei der Anfangssituation angelangt - es dreht sich im Kreise und wir kommen nicht vorran.
Bei der besagten Patientin musste heute auch wieder eine erneute Abszesshöhlenspülung mit Wasserstoffperoxid erfolgen. Da diese Flüssigkeit äußerst ätzend ist, wird das Auge immer fest abgedeckt damit keine Schäden entstehen können. Zu unserem großen Schock schrie die Patientin plötzlich vor Schmerzen, und es trat schäumende Flüssigkeit aus dem Lidspalt hervor. Unglücklicherweise hat sich die entzündliche Abszesshöhle bis zur Bindehaut durchgefressen, so dass die ganze Ladung Wasserstoffperoxid ins Auge kam. Das Zeug ist wirklich stark ätzend, und wir mussten schnell massiv mit sterilem Wasser spülen. Zwischendurch legten wir immer wieder Indikatorpapier ein um den pH Wert zu messen, der anfangs deutlich im alkalischen Bereich lag. Erst nach minutenlangem Spülen konnten wir sichergehen, dass der pH Wert neutral um die 7 lag. Nach der ersten Augeninspektion scheint es erstmal keine Schäden zu geben.
Das war dann heut unser kleiner Notfall auf Station.

Zum Abend hin gab es dann noch eine ärztliche Fortbildung in einem Luxushotel inklusive Essen ;)

Dienstag, 16. März 2010

Augenheilkunde - 15. Woche - "Enukleation"

Heute kam der Richter vom Amtsgericht um über die Eilbetreuung einer Patientin zu entscheiden. Meistens entscheidet der Richter nach den Empfehlungen des Psychiaters, diesmal wurde aber anders entschieden: der Richter sah die Patientin noch soweit geistig zurechnungsfähig, dass sie eigenständig über medizinische Eingriffe entscheiden kann. Das ist natürlich eine Ohrfeige für unseren Psychiater.
Das Zimmer dieser Patientin ist sowieso gruselig; ihre Zimmernachbarin ist eine Frau die quasi nur noch vor sich hin vegetiert. Sie hat schwere kontrakturen, kann sich nicht mehr verständigen, keiner weiß wieviel sie noch von der Umgebung wahrnimmt, beim Atmen hört man ein quälendes röcheln als wenn überall Wasser in ihren Atemwegen wäre, und zusätzlich hat sie noch ein "offenes Auge" wesshalb sie bei uns ist. Damit wird nicht gemeint, dass sie etwa die Augen auf hat - darunter versteht man, dass der Augapfel als Organ offen ist. Das Auge ist damit zerstört, und um eine schwerwiegende Infektion und starke Schmerzen zu vermeiden erfolgte eine notfallmäßige Enukleation (Herausschneiden des Auges).
Bei diesem einen Zimmer bekommt man richtig Gänsehaut.

Montag, 15. März 2010

Augenheilkunde - 15. Woche - "Z.n. Live-Surgery"

Bei Zustand nach "Live-Surgery" war der heutige OP Plan fast leer, so dass auf Station zunächst keine Flexülen gelegt werden musste. Die "Live Surgery" hat am Samstag stattgefunden (so dass ich auch zum Wochenende früh aufstehen musste um mehrere Stunden dabei zu sein). Dabei wurden 7 unterschiedliche Operationen LIVE in den Hörsaal übertragen, wo Interessierte (zumeist Leute aus dem medizinischen Sektor) die Eingriffe mit Kommentar mitverfolgen konnten.
Das ganze war sehr gut gelungen, jedoch bin ich dadurch erst gegen 13:30 zum Frühstück gekommen, so dass ich den halben Tag lang hungern musste.
Heute war der Tag für meine Stationsärzte etwas aufwendig, weil die sich gleich um 2 richterliche Betreuungsanträge kümmern mussten. Wenn ein Patient in seinem mentalen Zustand nicht mehr zurechnungsfähig ist, dann ist ein vom Gericht eingesetzter Betreuer notwendig um die Einwilligung zu unterschreiben. Handelt es sich nicht um einen akuten Notfall, dann kann nur ein Facharzt für Psychiatrie diese Unzurechnungsfähigkeit diagnostizieren. Die eine Patientin sprach jedoch nur russisch, so dass zunächst auch ein offizieller Dolmetscher bestellt werden musste, damit der Psychiater mit der Patientin reden kann. Dies alles zeitlich und formal zu organisieren war schon eine Meisterleistung, so dass am späten Nachmittag ein offizieller Antrag auf eine Eilbetreuung ans Gericht gefaxt werden konnte. Dann müsste hoffentlich morgen noch ein Jurist die Patientin zu Gesicht bekommen um "urteilen" zu können.

Freitag, 12. März 2010

Augenheilkunde - 14. Woche - "Elektrophysiologie"

Nach der Frühbesprechung habe ich mir heute vorgenommen einige Stunden bei der Elektrophysiologie zu verbringen. Diese Funktionsabteilung hat ganz viel mit Physik, Storm, visuellen Reizen und Ableitungen zu tun.
Alles was wir sehen, wird über bioelektrische Prozesse an den Sehnervenzellen, dem Sehnerven und der Sehrinde im Hirn verarbeitet - diese lassen sich messen und sind bei einigen Krankheitsbildern relevant.
3 verschiedene Untersuchungen konnte ich heute sehen.
Zum einen ein ERG (Elektroretinogramm), bei dem dünnste Metallfädchen zur Ableitung direkt an die Augenoberfläche geklebt werden, und der Patient sowohl in Dunkel- als auch in Helladaptation mit Blitzreizen provoziert wird. Hierbei lassen sich die direkten Antworten der Netzhaut (Zapfen, Stäbchen und Bipolarzellen) erfassen.
Dann wurde ein mfERG (multifokal Elektroretinogramm) durchgeführt, bei dem ein ganzer Bildschirm voller weißer und schwarzer Punkte flimmert (wobei die Punkte zufällig von Schwarz auf Weiß und umgekehrt umschalten) - der Patient schaut dabei auf den Bildschirm, und die Netzhautsignale werden abgeleitet, so dass durch die unterschiedliche Lokalisation der schnell blitzenden Punkte eine Funktionskartierung der zentralen Netzhaut erstellen lässt. Beim gesunden sieht das in etwa so aus:

Daraus lässt sich auch eine 3D Grafik abbilden:

Im Zentrum, am Ort des schärfsten Sehens ist die Amplitude am höchsten. Bei Netzhautschäden in diesem Bereich gibt es zentral keine Amplitude, und somit auch keinen Gipfel in der 3D Abbildung:



Als dritte Untersuchug sah ich dann die VEP (visuell evozierte Potentiale) bei der die Ableitungselektrode an dem Hinterkopf befestigt wird (wo sich auch der Sehbereich im Gehirn befindet). Der Patient schaut dabei die ganze Zeit lang auf einen Bildschirm wo sich ein Schachbrettmuster in hoher Geschwindigkeit mit den Farben Schwarz/Weiß abwechselt.
Dadurch lassen sich bestimte Spannungsströme messen, die auf Schäden im Beriech des Sehnervens oder der Sehrinde hinweisen können.
So kann man sich das in etwa vorstellen:

Donnerstag, 11. März 2010

Augenheilkunde - 14. Woche - "Abszessspülung"

Heute hatte ich wieder meine stolzen Minuten auf Station, da ich der einzige war der bei einem Patienten Blut abnehmen konnte ;)
Ansonsten habe ich überwiegend die Stationsvisite mitverfolgt (in der Augenklinik kommen alle Patienten zum Untersuchungszimmer, und nicht wie überall sonst der Arzt von Zimmer zu Zimmer). Der Donnerstag ist dann immer der Visus-Tag, so dass ich bei den meisten die Sehschärfe bestimmen konnte. Desweiteren übte ich mich, soweit es ging, bei der Druckmessung.
Zwischenzeitlich bin ich auch noch in die Laserabteilung gegangen um mir ein wenig von der Laserbehandlung anzusehen, doch dort stand die Ärztin vor so einer gewaltigen Patientenflut, dass sie mir hätte nichts erzählen können - ich werde an einem anderen Tag nochmal vorbeischauen.
Auf meinen USB-Stick habe ich dann allerlei weitere Befundfotos abgespeichert, so dass ich morgen dem Oberarzt so einige interessante Sachen anbieten kann.
Am späten Nachmittag fand bei einer Patientin noch eine Abszessspülung statt. Sie hatte eine schwere Tränenwegsentzündung mit spontaner Eitereröffnung am oberen Nasenrand zwischen Auge und Nase. Dies wird nun täglich antibiotisch gespült, was der Patientin leider große Schmerzen macht. Zusätzlich werden in die Wunde kleine antibiotische Pillen reingelegt, die sich dann langsam auflösen und damit langfristig wirken.
Nun muss ich aber weiter an meinem Fallbericht arbeiten...

Mittwoch, 10. März 2010

Augenheilkunde - 14. Woche - "Fotos"

Da ich heute erst spät nach Hause gekommen bin und noch viel zu tun habe, werde ich mich kurz fassen. Erstmalig habe ich eine Hämodilution unter Aufsicht selbst durchführen können - dies war die Prozedur, bei dem der Patient eine ganze Menge an Blut abgibt, und gleichzeitig eine einfache klare Infusion als Flüssigkeitssubstitution bekommt - dies führt zur therapeutisch gewollten Senkung des Hämatokrit wertest. Das war die dickste Nadel die ich bislang irgendwem irgendwo reingestochen habe. Ansonsten war ich heute viel damit beschäftigt diverse Fallfotos zu sammeln - und habe nebenbei herausgefunden, dass einer unser Patienten das Marfan-Syndrom hat. Dies erklärt warum sich seine beiden eigenen Linsen von selbst gelöst haben.

Dienstag, 9. März 2010

Augenheilkunde - 14. Woche - "Die Zeit rennt"

Ein Famulant ist inzwischen wieder gegangen, und eine neue Famulantin ist für 2 Wochen zu uns gekommen. So langsam bekomme ich Panik, dass ich mit meinen Fallberichten nicht fertig werde :D naja, sind ja noch 3 Wochen in der Augenklinik, aber ich das formelle endlich hinter mich bringen. Mein aktueller Fall bleibt aber noch auf unbestimmte Zeit in Behandlung - evtl. muss ich noch was kleines nebenbei Parallel dazu finden.
Jedenfalls vergeht die Zeit in der Augenklinik viel schneller als mein Chirurgie Tertial - das spricht definitiv für die Augenklinik, auch wenn ich bei mehr Arbeit weniger Geld bekomme. Dafür lerne ich hier mehr.
Da ich zusätzlich bis zum Freitag noch einige Fotobeispiele von auffälligen Befunden für den künftigen Studentenkurs sammeln soll, bin ich auch regelmäßig zur Fotoabteilung gegangen um interessante Sachen ablichten zu lassen. Einen USB-Stick trage ich aus diesem Grund nun immer dabei. Nachmittags fand dann wieder die Chefvisite statt, die ich aber nicht bis zum Schluss mitverfolgen konnte, weil es heute noch ein Studentenseminar gab.

Augenheilkunde - 14. Woche - Studientag

Nachtrag zum Montag!
Den wichtigsten Tag der Woche habe ich vergessen, den Studientag :D

Freitag, 5. März 2010

Augenheilkunde - 13. Woche - "Psycho"

Am Freitag findet am Vormittag immer die Oberarztvisite statt, so dass dies für Studenten natürlich auch äußerst interessant ist.
Zunächst aber musste ich mich mit einer Flexüle an unmöglichen Venen üben: da war ja sowas von nichts zu tasten und nichts zu sehen. Am Handrücken gab es blos vereinzelt Gefäße, die jedoch dünner als die Nadel waren. Mit einer kleinen Kinderflexüle schaffte ich es aber, einen Zugang zu legen. Erfolgserlebnis ;)
Die Oberarztvisite verlief dann ziemlich hektisch, das der OA ständig angepiept wurde und plötzlich auch in den OP musste.
3 Patienten haben wir auf Station die psychisch nicht ganz normal waren. Der eine Patient leidet an M. Alzheimer, und nach der Narkose war er heute deutlich verwirrt. Ein anderer Patient ist ein Alkoholiker, der wohl schon deutliche mentale Schäden hat - zwischendurch wusste er garnicht mehr wo er ist, dass er operiert wurde, und wanderte nachts durch die Flure.
Eine andere Patientin verträgt offenbar das Prednisolon nicht - darunter wurde sie im Laufe der Zeit richtig merkwürdig und wollte dann zu ihrem "Augen-Homöopathen" ...
Naja, nun habe ich aber endlich wieder ein langes Wochenende.

Donnerstag, 4. März 2010

Augenheilkunde - 13. Woche - "Hämodilution"

Der heutige Tag hatte neben dem kuriosen Wetter aus Sonne & Hagel auch ganz schön viel mit Blut zu tun. Zunächst ging es natürlich um die routinemäßigen Flexülen, die aber keine Probleme machten. Zu Sehen gab es dann einige Glaskörpereinblutungen am Auge, sowie eine feuchte Makuladegeneration und eine Zentralvenenthrombose, bei denen man reichlich Blut an der Netzhaut sieht.
Dann gab es heute eine Hämodilution durchzuführen - eine Maßnahme, die das Blut dünner machen soll. Blut kann man in einen zellulären und einen flüssigen Anteil einteilen; der Hämatokrit Wert (Hk) gibt den Anteil an zellulären Bestandteilen an, und liegt in der Regel bei 40-45%. Bei Gefäßverschlüssen an der Netzhaut, kann es sehr günstig sein diesen Wert zu senken. Der Patient muss zum dazu viel trinken, und unter Umständen etwas Blut ablassen; dies nennt man dann Hämodilution. Eine etwas größere Nadel wird dabei in eine Vene gelegt, und dabei etwa 500ml Blut abgelassen (gleichzeitig bekommt der Patient am anderen Arm etwas Flüssigkeit infundiert, damit der Kreislauf stabil bleibt.
Ganz nebenbei hat ein Patient sich heute versehentlich selbst hämodilutiert... bei irgendwelchen Tätigkeiten hat er sich seine Flexüle aus dem Arm gezogen, und dabei ein kleines Blutbad angerichtet. Über den Flur zog sich eine ganze lange blutige Spur wie der Patient dort entlang gelaufen ist um sich seine Blutung stoppen zu lassen. Immerhin ist er schon mal nicht verblutet ;)

Mittwoch, 3. März 2010

Augenheilkunde - 13. Woche - "Ulcus Corneae"

Seit 3 Tagen haben wir einen Patienten auf Station, der ein Hornhautgeschwür unklarer Genese hat.

Nachdem sich dann in der Vorderkammer so ein Hypopyon (Eiterspiegel in der Vorderkammer) gebildet hat, wurde das Material punktiert und in die Mikrobiologie geschickt - in der Zwischenzeit wurden antibiotische Tropfen angeordnet. Beim heutigen Telefonat mit der Mikrobiologie kam heraus, dass sich bislang keine Bakterien anzüchten lassen - allerdings entwickeln sich in einer speziellen Nährlösung Hefen, so dass von einer Pilzinfektion ausgegangen werden muss. Morgen werden wir wahrscheinlich einen endgültigen Befund haben, so dass wir die Antibiotika absetzen und eine antimykotische Behandlung einleiten können.
Da dieses etwa 3,5 x 3,5mm große Ulcus mitten in der optische Sehachse liegt, kann der Patient mit dem betroffenen Auge fast nichts mehr sehen.
Pilzinfektionen am Auge können gehäuft nach Verletzungen mit pflanzlichem Material entstehen - wenn man z.B. einen Ast ans Auge bekommt und dabei Pilzsporen in defekte/verletzte Gewebsteile eindringen.
Ich glaube dass dies ein recht interessanter Fall ist, so dass ich einen Fallbericht dazu erstellen werde.

Dienstag, 2. März 2010

Augenheilkunde - 13. Woche - "Professor vidit et dixit"

Der Professor ist wieder aus seinem Urlaub zurückgekommen, so dass nun die tägliche Frühbesprechung erneut knapp eine halbe Stunde dauert weil immer einige interessante Fälle besprochen werden.
Auf Station gab es dann viele Flexülen zu legen - da wir aber derzeit 5 Studenten anwesend sind, geht das alles sehr zügig.
Eine gewisse hektik gab es heute beim Personal weil am Dienstag immer die Chefvisite stattfindet - und hierfür muss dann immer alles gut vorbereitet sein. Auf alle möglichen Fragen des Profssors sollte man vorbereitet sein - wie der Visus ist, ob bereits "in domo" operiert wurde, wenn ja dann von wem "opus?", wie dick die Linse ist, welche Augentropfen werde gegeben, von welchem Arzt kam die Über- bzw. Einweisung usw. usw. - zudem gibt er dann eine ganze Reihe von Anordnungen - in der Patientenakte steht dann immer so klug auf Latein "Professor vidit et dixit".
Für uns Studenten ist so eine Chefvisite allerdings sehr informativ und spannend.
Erwähnen möchte ich heute auch nochmal 2 Fälle wo die Eltern so richtige Assis und Atzen waren.
Ein knapp 2 jähriges Kind wurde von der Mutter einfach mal so weinend im Krankenhaus allein gelassen (obwohl ein Elternteil dort kostenlos mit Verpflegung übernachten darf), und hat nicht einmal irgendwelche (spielkuschel)Sachen fürs Kind gelassen
Und ein anderes kleines Kind wurde von den Eltern gleich nach der OP gegen ärztlichen Rat nach Hause genommen. Die Vornamen der Kinder waren natürlich sehr klischehaft...

Montag, 1. März 2010

Augenheilkunde - 13. Woche - "zurück auf Station"

Da ich mir gestern noch umbedingt das Eishockey Finale (Kanada vs. USA 3:2 n.V.) ansehen musste, war ich heute früh natürlich extremst müde (und den ganzen Tag lang sowieso).
Meine Ambulanzzeit ist nun vorbei - jetzt bin ich also wieder auf Station. Trotzdem kam ich zum vergnügen, mehrfach runter in die Fotoabteilung zu gehen und FAGs zu machen. Wenn ich nun was kann, bin ich hierbei natürlich eine gewisse Hilfe. Dafür wird mir jetzt auch alles viel geduldiger und netter alles erklärt. Inzwischen fühle ich mich sogar richtig wohl bei den Leuten. So ein Gefühl hatte ich in meinem ersten Tertial eigentlich nie. In der Augenklinik arbeite ich sogar gerne (auch wenn ich natürlich gerne mehr Schlaf und freie Tage hätte haha).
Zudem konnte ich bei einigen der Neuaufnahmen dynamische Gesichtsfelder machen, und Eigenserum-Tropfen vom Blut-abnehmen bis zum Fertigprodukt selbst ausführen.
:) Nun werde ich aber wieder müde, also gute Nacht!