Dienstag, 27. April 2010

Innere - 5. Woche - "die gute Botschaft"

Bis gestern war ich wegen meiner bakteriellen Tonsillitis noch krankgeschrieben, heute war wieder mein erster Arbeitstag. Viele der Patienten die ich noch letzte Woche kannte waren in dieser Woche noch genauso da - die Verweildauer ist in einer Inneren-Klinik meistens länger als es z.B. in der Augenklinik der Fall war. Einige Blutentnahmen habe ich gemacht, dann gab es die Röntgenbesprechung, und schließlich unserer übliche Frühbesprechung beim Kaffee - so entspannt kann der Arbeitstag beginnen. Bei der Visite durfte ich bei einem Patienten (den ich vor einer Weile aufgenommen habe) der Überbringer von guten Nachrichten sein: der stark Krebsverdächtige gigantische Polyp im Magen stellte sich nach histologischer Auswertung als völlig gutartig dar, so dass der Patient nun ohne befürchteter Krebsdiagnose nach Hause gehen kann.
Nach der Visite kümmerte ich mich um die beiden Neuaufnahmen. Eine Patientin kam wegen leichtem rektalen Blutabgang zur Koloskopie (Darmspiegelung). Es kann viele Ursachen haben, zumal bei ihr Hämorrhoiden und Dickdarmdivertikel bekannt sind, die auch mal bluten können. Da aber in ihrem Alter (mitte 60) auch der häufige Darmkrebs immer wieder eine Rolle spielen kann, solle man schon den Darm untersuchen. In der Anamnese sprach sie auch von "dünnem Stuhl", wobei sie nicht etwa Durchfall meinte, sondern die räumliche Dicke - und solch ein "bleistiftdünner" Stuhlgang ist immer ein Alarmzeichen für einen Tumor. Bei der rektalen Untersuchung konnte ich jedenfalls nichts auffälliges tasten, ebenso sah ich kein Blut am Handschuh. Die zweite betreute und bettlägrige 90 jährige Patientin kam bei Nahrungsverweigerung zur Einlage einer PEG-Sonde (eine durch die Bauchwand gelegte Magensonde zur künstlichen Ernährung). Nach dem Mittagessen versuchte ich mich an einem Kurzbrief, musste jedoch die Hälfte wieder rausstreichen weil ich scheinbar zu viele Nebensächlichkeiten im Verlauf aufschreibe. Ich finde, dass man das auf meine Art alles besser nachvollziehen kann, aber wenn das nicht gewünscht ist, dann muss ich mich möglichst präzise und kurz fassen.

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