Heute früh habe ich quasi alleine mit dem Chef Visite gemacht und konnte dann immer die Patienten ein wenig vorstellen - das war jetzt auch mal eine gute Übung.
Sorgen machte uns nur die eine Schilddrüsen-Patientin, die nach ihre Thyreoidektomie (Schilddrüsenentfernung) eine symptomatische Hypocalzämie entwickelte, die trotz mehrfacher Calcium i.v. Gabe sich nicht besserte. Der Wert blieb weiterhin bei 1.9 mmol/l.
Da die junge Patientin so sehr wieder nach Hause zu ihrer kleinen Tochter wollte, konnten wir es aber verantworten, dass sie nach einer weiteren Calzium Spritze und reichlich Brausetabletten nach Hause gehen konnte - die weitere Kontrolle wird dann über ihren Hausarzt laufen.
Nach der Frühbesprechung gab es dann wieder reichlich Blutabnahmen, und ab 9Uhr dann wieder die erste Neuaufnahme. Hierbei handelte es sich um eine 90 (!!) jährige Patientin mit einem neu diagnostiziertem Rektumkarzinom die nun bei uns operativ therapiert werden soll.
Für ihr hohes Alter war die Frau erstaunlich fit - einzige Besonderheit war ein Herzschrittmacher, aber sonst war sie mit ihrem Rolator erstaunlich mobil und geistig völlig klar. Nun kann man sich darüber streiten ob man einer 90 jährigen Frau eine solche große Operation zumuten will, aber auf der anderen Seite hat sie aktuell Beschwerden/Schmerzen beim Sitzen und beim Stuhlgang, so dass man bei ihrem relativ guten Zustand nun operativ etwas aushelfen kann.
Ansonsten sah ich noch eine Gallen-Patientin die zur Gallenblasenentfernung zu uns kam, und einen etwas ungepflegten Patienten der weder irgendwelche Vorbefunde hatte noch selbst nicht wusste wesswegen er eigentlich bei uns war. Er zeigte mir blos eine Wunde am rechten Unterbauch, und dass dort "irgendwas rumgeschnitten" wurde. Wenn weder Arzt noch Patient weiß was eigentlich los ist, ist das schon eine bescheuerte Situation. Jedenfalls hatte er wohl eine entzündete Fadenfistel die nun operativ saniert werden sollte.
Anschließend war ich dann im OP bei einer offenen Leistenhernien Operation, wo ich mir noch einmal den ziemlich unübersichtlichen Leistenkanal angucken konnte.
Nach der OP ging ich dann zum Ultraschall-Kurs - dort war ich nun heute beim letzten Mal, und sollte dem Professor an einer anderen Studentin vorführen was ich bisher beim Schallen gelernt habe. Dafür gab es dann eine schöne Bescheinigung, dass ich die einfachen Grundlagen der Abdomen-Sonographie an einem gesunden Patienten darstellen kann.
Dann gab es nur noch die Nachmittags- und die Röntgenbesprechung und dann endlich Feierabend. Morgen ist dann mein letzter Tag.
Donnerstag, 3. Dezember 2009
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