Freitag, 19. Februar 2010

Augenheilkunde - 11. Woche - "Augenpatienten"

Heute früh war ich gleich nach dem Aufstehen so richtig müde - und bei dem Tauwetter war es auch keine Freude zur Klinik zu fahren. Dafür haben wir jetzt einen neuen Famulanten als Verstärkung bei uns - die Semesterferien für die jüngeren Jahrgänge haben begonnen, so dass nun einer von denen auch bei uns seine Famulatur absolviert.
In der Frühbesprechung haben wir dann auch erfahren, dass ein Patient, den wir vor wenigen Tagen verlegt haben, gestern verstorben ist. 2 Wochen lang war er bei uns auf Station - zunächst wegen unklarer Sehverschlechterung mit Papillenschwellung (Sehnervenkopfschwellung). Ansonsten wirkte er ziemlich fit - doch im Rahmen unserer Diagnostik wurde auch ein Abdomen-MRT angefertig, in dem massenhaft Metastasen in Beckenknochen und Wirbelsäule zu sehen waren. In den nächsten Tagen hat er dann massivst abgebaut; da wir vom Auge her nichts machen konnten, wurde er dann verlegt.
Es ist schon erstaunlich wie viele Patienten wegen ganz anderer Erkrankungen, aber mit typischen Augensymptomen zuerst beim Augenarzt landen eh die richtige Diagnose gestellt wird. Oftmals sind es dann Schilddrüsenerkrankungen, oder ein noch nicht festgestellter Diabetes, eine Gefäßentzündung und manchmal auch Metastasen oder ein Hirntumor.
So stellte sich vor kurzem auch eine 30 jährige Patientin vor, die an beiden Augen zunehmen die rechte Seite nicht mehr sehen konnte. Bei diesem Befund ist für Augenärzte relativ klar wo die Störung vorliegen muss, so dass die Patientin in die Neurologie geschickt wurde - die dann veranlasste Kopf-Bildgebung im CT oder MRT ergab einen 5x7cm großen Hirntumor.
In der Ambulanz gab es heute auch wieder so einiges zu sehen: eine 60 jährige Patientin mit einer neu diagnostizierten Retinopathia Pigmentosa (erbliches fortschreitendes Erblinden durch zunehmende Einengung des Gesichtsfeldes; meistens zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr) - dort wird dann auch eine genetische Beratung der Familie (Tochter & Enkel der Patientin) erfolgen. Dann sah ich noch eine Patientin die bei einem Verkehrsunfall im Dezember 2009 ein Auge verloren hatte, und nun bei uns für die künftige Prothesenplanung gesehen wurde.
Mehrere Patientin mit einer diabetischen Retinopathie (Netzhautschäden durch Diabetes) wurden auch bei uns untersucht - dort konnte ich dann auch wieder FAGs und OCTs anfertigen.
Jetzt ist aber endlich wieder Wochenende.

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