Dienstag, 23. Februar 2010

Augenheilkunde - 12. Woche - "Im Sprechzimmer"

Die Frühbesprechung dauert derzeit (der Chef ist im Urlaub) nur wenige Minuten, so dass es dann gleich mit der Arbeit losgeht. Auf Station gab es dann reichlich Flexülen zu legen, von denen nicht alle einfach waren - aber inzwischen schaffe ich es nun bei fast jedem Patienten irgendwo einen venösen Zugang zu legen. Dieses Tertial hat mich darin richtig geübt.
In der Ambulanz musste ich mich zunächst um einige Druckpatronen kümmern, aber heute funktionierten dann alle Geräte wieder einwandfrei (auch wenn die Computer immer äußerst langsam sind). Heute konnte ich mich dann also wieder richtig nützlich machen: FAGs, OCTs, Anamnesen - und ich durfte viel selbst an den Patienten gucken und teilweise sogar erkennen. Wir hatten unter anderem wieder einen Patienten mit einer Netzhautablösung (wo man bei der Augenhintergrunduntersuchung die wellig abgehobene Retina richtig gut sehen konnte), Venenastverschlüsse (die sich durch flächenhafte regionale Blutungen deutlich zeigten), Toxoplasma gondii (ein Parasit, der von Katzen auf den Menschen übertragen wird unter anderem das Gehirn und die Netzhaut befallen kann), bakterielle Tränenwegsentzündung (wo sich aus den Tränenwegen regelmäßig Eiter entleert und auch zu verklebten Augen führt), oberflächliche Fremdkörperentfernung nach einem Arbeitsunfall, und eine Augenkontrolle bei einem Sturz aufs Auge bei Glatteis. Somit war heute wieder ordentlich zu tun, und die Wartezeiten sind für die Patienten auch immer recht ordentlich.
Die Patienten müssen immer lange warten, weil auch mehrere Sachen gemacht werden müssen eh weiter entschieden werden kann.
Zunächst bereiten die Schwestern die Patienten mit der Visus- und Gesichtsfeldprüfung vor - dann warten.
Beim 1. Aufrufen vom Arzt erfolgt die Anamnese und die Untersuchung des Vorderabschnittes des Auges; erst danach werden die Pupillen weitgetropft (eh die Pupillen weit werden, dauert es etwa 30 Minuten, so dass die Patienten wieder aus dem Sprechzimmer raus müssen) - dann warten.
Beim 2. Aufrufen vom Arzt erfolgt die Untersuchung des Augenhintergrundes; da entscheidet sich, ob eine weitere Untersuchung notwendig ist (z.B. eine FAG, ein OCT, oder ein Ultraschall), so dass der Patient wieder in ein anderes Zimmer muss. - dann warten.
Beim 3. Aufrufen ins Sprechzimmer sitzt dann meistens auch noch ein Oberarzt dabei, der den Patienten auch nochmal sehen wird, und wo anschließend die ganzen Befunde und die mögliche Therapieplanung besprochen wird.
Durch dieses mehrmalige Aufrufen aller Patienten resultieren automatisch lange Wartezeiten.

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