Donnerstag, 28. Januar 2010

Augenheilkunde - 8. Woche - "An der Sprechanlage"

Da heute akuter Personalmangel vorlag, sollte ich heute nicht zum OP gehen, sondern etwas in der Ambulanz aushelfen. Zunächst aber musste ich aber auf Station meine Arbeit mit Flexülen und Blutabnehmen erledigen.
Dann ging ich rüber zur Ambulanz, wo der Wartebereich rappelvoll mit Patienten war. 6 ambulante Sprechzimmer stehen zur Verfügung, wovon 3 belegt werden konnten. Ich hatte also 3 freie Untersuchungszimmer zur Auswahl, wo ich dann bei den Patienten eine gewisse Vorarbeit leisten konnte. Anders auf Station, wo die Anamnese mithilfe einer vorgefertigten Tabelle erfolgt, wird in der Ambulanzakte alles frei per Hand verfasst. Von wem überwiesen, aktuelle Beschwerden, Vorerkrankungen am Auge, bereits vorgenommene Eingriffe am Auge, allgemeine Erkrankungen, die aktuelle Medikation, Allergien, Familienanamnese usw. -
Mithilfe einer tollen Sprechanlage konnte ich per Knopfdruck dann immer Herrn oder Frau soundso in mein Zimmer aufrufen. Die Augeninnendruckmessung hat mir noch große Probleme bereitet - wenn die Vorderkammer aber nicht flach war, habe ich die Patienten auch schon mal weitgetropft damit nach 20 Minuten die Ärzte bei der Untersuchung bereits schon den Augenhintergrund beurteilen können. Zwischenzeitlich musste ich auch telefonischen Kontakt zu der Hausärztin einer Patientin aufnehmen um nachzufragen ob ein bestimmter Blutverdünner für unsere geplante OP abgesetzt werden kann - das Gespräch und die Aussage der Hausärztin musste ich dann natürlich auch in der Ambulanzakte vermerken.
Ausgeholfen habe ich dann auch bei der FAG (Fluoreszenzangiographie) - hierbei wird ein bestimmter Farbstoff in den Körper gespritzt, und dann mit einer Spezialkamera die Netzhaut beurteilt wie sich dort der Farbstoff verteilt. Hierzu wann dann natürlich immer eine Flexüle notwendig, die heute glücklicherweise alle geklappt haben.
Dann durfte ich auch noch beim Augen-Ultraschall zugucken (das ich später selbst machen soll) und konnte unter Anleitung eine OCT (optical coherence tomography) bei einer Patientin durchführen. Die genaue Funktion dieses Gerätes kann ich nicht erklären, aber im Prinzip wird hierbei die Netzhaut über mehrere tiefenschichten hinweg von einem Lichtstrahl erfasst, so dass man wie bei einem Querschnitt die einzelnen Schichten darstellen und vermessen kann.
Somit hatte ich heute einen besonders interessanten Tag.

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